Gema kassiert bei Frauen-Fußball-WM

München (dpa) - Der Musikrechteverwerter Gema will Kneipen, Restaurants oder Geschäfte zur Kasse bitten, die in diesem Sommer die Spiele der Frauen-Fußball-WM zeigen. Für Gastronomen oder Einzelhändler gibt es „Sondertarife“, wie die Gema in München mitteilte.

„Wie bei allen Sportveranstaltungen dieser Größe spielt Musik eine herausragende Rolle“, begründete die Gema. „Die Veranstalter sind daher verpflichtet, eine offizielle Lizenz bei der Gema zu beantragen.“ Auch die Beiträge der Journalisten und Sportreporter seien urheberrechtlich geschützt.

Für einen normalen Fernseher wird demnach für die Zeit der Weltmeisterschaft vom 26. Juni bis zum 17. Juli eine Pauschale von 25,70 Euro fällig. Der Tarif für Großbildschirme (ab 106 Zentimeter Bilddiagonale) ist teurer: Ist der Raum, in dem der Fernseher steht, kleiner als 100 Quadratmeter, sind 99,25 Euro zu zahlen. Bei größeren Räumen werden 148,09 Euro fällig. Das Geld fließt an die Gema, der VG Wort sowie die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL).

Das gilt allerdings nur für „Public Viewing ohne Veranstaltungscharakter“. Große Veranstaltungen fallen nicht unter diesen Sondertarif. Sie müssen extra angemeldet werden und die Kosten richten sich nach Größe des Veranstaltungsraumes und Höhe des Eintrittsgeldes. Auch bei der letzten Fußball-WM der Männer 2010 seien bereits Gema-Gebühren erhoben worden, teilte der Musikrechteverwerter mit. Wer bereits Fernsehgeräte bei der Gema angemeldet hat, die ohnehin das ganze Jahr über öffentlich eingesetzt werden, muss keine Extra-WM-Lizenz beantragen.