Gérard Depardieu: Der Wütende
Düsseldorf. Gérard Depardieu, französischer Schauspieler, schäumt vor Wut. Eine Woche lang hatte er zu den bösen Kommentaren über seinen Umzug nach Belgien geschwiegen, jetzt schlägt er zurück: In einem offenen Brief an Premierminister Jean-Marc Ayrault macht der 63-Jährige die sozialistische Regierung für seine Entscheidung verantwortlich und kündigt sogar an, seinen französischen Pass abgeben zu wollen.
Niemand sonst sei nach Verlassen des Landes so beleidigt worden wie er, schreibt der „Obelix“-Darsteller an Ayrault. Dieser hatte Depardieus Umzug als „unpatriotisch“ und „ziemlich erbärmlich“ bezeichnet. Die offene Kritik war für den Publikumsliebling offensichtlich zu viel. Er verlasse Frankreich, weil die Regierung der Ansicht sei, Erfolg und Talent müssten be-straft werden, betont er in Anspielung auf die Einführung eines neuen Spitzensteuersatzes von 75 Prozent. Zudem gebe es persönliche Gründe für seinen Umzug nach Belgien.
Gleichzeitig macht Depardieu deutlich, sich nie vor dem Fiskus und seinen Pflichten als Staatsbürger gedrückt zu haben. „Ich habe in 45 Jahren 145 Millionen Euro Steuern gezahlt, ich beschäftige 80 Leute.“ Red