Gerhard Langemeyer: Der Attackierte
Dortmunds Oberbürgermeister hat vor der Kommunalwahl im kommenden Juni SPD-interne Konkurrenten.
Gerhard Langemeyer, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund und so etwas wie das SPD-Flaggschiff auf kommunaler Ebene, durchlebt gerade schwere Zeiten. Der 64-Jährige ist nicht mehr der unumstrittene Platzhirsch in der "Herzkammer der Sozialdemokratie" (Original-Ton Herbert Wehner), sondern hat vor der Kommunalwahl im kommenden Juni SPD-interne Konkurrenten.
Zunächst warf Jörg Stüdemann, bislang Kulturdezernent, seinen Hut in den Ring. Er kann sich auf die Rückendeckung des Partei- und Fraktionsvorstands berufen. Gestern kam mit Stadtdirektor Ullrich Sierau ein dritter Interessent hinzu. Nun sollen nach einer Intervention von SPD-Landeschefin Hannelore Kraft die SPD-Mitglieder in einer Basis-Befragung entscheiden. Für Langemeyer ist das jetzt schon eine Katastrophe.
Er hat sich jahrelang einen Machtkampf mit dem starken Parteifunktionär Franz-Josef Drabig geliefert, der wegen einer Rotlichtaffäre nicht selbst antreten konnte. Drabig stützt nun Stüdemann. Das SPD-Drama im Ruhrgebiet wird komplettiert durch eine Bargeld-Affäre im Vorzimmer Langemeyers. Die CDU frohlockt und freut sich auf die Kommunalwahl.