Gerhard Ludwig Kardinal Müller: Der Konservative
Gerhard Ludwig Kardinal Müller darf sich der Präfekt der Glaubenskongregation in Rom seit Samstag nennen. Papst Franziskus erhob den Deutschen in den Kardinalsstand. Der frühere Regensburger Bischof (Foto: Reuters) gilt vielen als Hardliner.
Grundlegende Reformen in der katholischen Kirche lehnte der 66-Jährige bisher ab. So hat er sich gegen Frauen im Priesteramt und gegen eine Lockerung des Zölibats ausgesprochen. Als Präfekt in Rom bekräftigte er etwa die Unauflösbarkeit der Ehe.
Mit Papst Franziskus tauscht sich der Chef der mächtigen Glaubenskongregation regelmäßig im Vatikan aus, und die Weltkirche schätzt nicht zuletzt sein soziales Engagement — vor allem auch für die Armen in Lateinamerika.
Müller gilt als ein Freund des offenen Wortes und geht einer Konfrontation nicht aus dem Weg. So sah er anders als viele seiner Kollegen etwa beim Thema sexueller Missbrauch durch Priester keine Verantwortung der Kirche. Auch für den beurlaubten Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst setzte er sich mehrfach ein.
Den Präfekten zum Kardinal zu machen, folgt einer Tradition. Manches spricht dafür, dass der Papst den deutschen Glaubenswächter durchaus schätzt und nicht als konservativeren Pol oder Gegenspieler ansieht. dpa