Britisches Königshaus: Warten auf das Baby mit hellblauem Blut
Seit langer Zeit könnte wieder ein Monarch auf den britischen Thron, der bürgerliches Blut hat.
London. Ganz Großbritannien wartet auf das „Royal Baby“. Am Freitag ist der angeblich errechnete Geburtstermin. Erstmals seit Jahrhunderten wird bürgerliches Blut eine echte Chance auf den Thron bekommen. Kate Middleton ist die erste Frau eines künftigen Thronfolgers seit langer Zeit, in deren Adern kein blaues Blut fließt. Die Royals, denen untereinander eine gewisse Ähnlichkeit im Äußeren nachgesagt wird, und von denen einige Familienmitglieder in der Geschichte von der Bluter-Krankheit betroffen waren, bekommen eine Auffrischung im Gen-Pool.
Ein erster Hinweis darauf könnte sein, dass das Baby nicht so blass ist, wie die meisten Windsors, meinte der Genforscher Anand Saggar aus London. „Kates Haut hat mehr einen Olivton — das Baby wird irgendwo dazwischen liegen.“ Wer immer auch solche Betrachtungen ernst zu nehmen gedenkt: Die Tatsache, dass eine Bürgerliche den Menschen zur Welt bringt, der wohl in mehreren Jahrzehnten auf dem Thron Platz nehmen wird, liefert in Großbritannien Diskussionsstoff.
So stellen Zeitungen die Frage, ob es denn gut sei, wenn der künftige Monarch seine ersten Lebenswochen in einem bürgerlichen Zuhause verbringe — auch wenn das Anwesen der Middletons in Bucklebury fast fünf Millionen Pfund wert ist und in einem deutlich besseren Zustand, als der zum Teil asbestverseuchte Kensington Palast. Den lässt Familie Windsor für eine Million Pfund kindertauglich machen.
Kate stammt aus einer ehrgeizigen Aufsteigerfamilie. Ihre Mutter Carole, eine Ex-Stewardess, soll sie dazu gedrängt haben, wie Prinz William die St.-Andrews-Universität in Schottland zu besuchen. Das enthüllte einst die Zeitung „Spectator“.
Die Vorfahren mütterlicherseits waren Bergarbeiter. Carole und Michael Middleton schafften es, aus recht bescheidenen Anfängen ein Millionen-Unternehmen in der Partybranche aufzubauen — ein ehrbarer Stammbaum, vergleicht man ihn mit den Mördern und Ehebrechern, deren Antlitze bei den Royals in der Ahnengalerie stehen. Der Neuankömmling wird dennoch lange warten müssen, bis es die Nummer eins wird. Uroma Queen Elizabeth II. ist mit 87 Jahren kerngesund. Und ihr folgen erst Opa Charles und dann Vater William auf den Thron.