ESC-Moderator Pilou Asbæk verspricht eine große Party

Kopenhagen (dpa) - Pilou Asbæk ist ein Mann für ernste Rollen: In „Borgen - Gefährliche Seilschaften“ war der dänische Schauspieler Spindoktor für die Premierministerin.

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Im dänischen Gefängnis-Drama „R“ spielte er zusammen mit realen Häftlingen und in „Worlds Apart“ gab er den Freund einer unglücklichen Zeugin Jehovas.

In dieser Woche nun bewegt sich der 32-Jährige auf ungewohntem Terrain. Zusammen mit den DR-Moderatoren Nikolaj Koppel und Lise Rønne wird Pilou Asbæk die beiden Halbfinals und das Finale des Eurovision Song Contest am 10. Mai moderieren. „Ich hatte keine Ahnung, zu was ich da Ja gesagt habe“, verriet er im dpa-Interview während der Proben.

Frage: Sie stecken mitten in den Proben, wie ist es, auf einer so großen Bühne zu stehen?

Antwort: Ich stand den ganzen Morgen auf einer großen Bühne und ich kann Ihnen sagen, es ist extrem schön und ziemlich spektakulär.

Frage: Sind Sie nervös?

Antwort: Ob ich nervös bin? Naja, da draußen sind ein paar Millionen Zuschauer, aber wir proben jede Show dreimal. Ich hoffe, ich werde nicht zu nervös sein.

Frage: Showmaster zu sein ist was ganz anderes als schauspielern, oder?

Antwort: Oh ja, ich hatte keine Ahnung, zu was ich da Ja gesagt habe. Aber es ist eine Herausforderung und ich habe sowas noch nie zuvor versucht. Ich bin ein Mensch, der nie Nein sagen kann zu einer Herausforderung. Wenn Leute zu mir sagen: Das erwarte ich nicht von Pilou, dann mache ich es. Ich überrasche gern andere Leute. Das ist ein Teil meines Jobs. Wenn ich immer das machen würde, was Leute von mir erwarten, wäre ich kein guter Schauspieler.

Frage: Sie sind eher durch ernste und komplexe Rollen bekannt. Wie kam es, dass Sie nun den Eurovision Song Contest moderieren?

Antwort: Ein Grund, warum ich Ja zu diesem Job gesagt habe, ist: Es ist ein großer Spaß, eine große Party mit Musikern aus ganz Europa. Es sind so wunderbare Leute und es ist immer toll, neue Leute zu treffen, die kreativ sind, mit denen man Spaß haben kann und die Party machen wollen. Und wenn ich für eine Sache berühmt bin in Dänemark, dann ist es, dass ich nicht Nein sagen kann zu einer Party. Außerdem: Die Leute halten den ESC immer für Kitsch, aber er ist auch Ernst. Kitsch und Ernst.

Frage: Sind Sie schon immer ein Fan des Eurovision Song Contest gewesen?

Antwort: Ich würde mich nicht als Fan bezeichnen, eher als einen Zuschauer. Ich könnte jetzt nicht den Gewinner von 1963 sagen. Aber als Kind habe ich die Show häufig gesehen. All die Windmaschinen und das Feuer und das Wasser - wem würde das nicht gefallen?

Frage: Was genau gefällt Ihnen an dem Wettbewerb?

Antwort: Ich mag die Geschichte, die dahinter steckt. Dass er ins Leben gerufen wurde, weil man Europa vereinen wollte, das ist ein schöner Gedanke. Und ich finde, das ist etwas, über das wir heute nachdenken sollten. Europa wird immer größer und wir müssen uns daran erinnern, dass wir eine Verantwortung füreinander haben.

Frage: Als Moderator müssen Sie auch viel improvisieren, fällt Ihnen das leicht?

Antwort: Es sind 10 000 Zuschauer in der Halle und 170 Millionen vor den Fernsehern, unerwartete Dinge müssen also geschehen, aber man muss sie einfach geschehen lassen. Wir sind dazu da, dass sich die Leute wohlfühlen. Wir sind nicht die Hauptsache, das sind all die schönen Songs - und natürlich die Kleider.

Frage: Ist Ihr Text vorgeschrieben?

Antwort: Vielleicht… Aber es ist sehr schwer, mich zu kontrollieren.

Frage: Welcher Song ist Ihr Favorit?

Antwort: Ich weiß, ich muss jetzt diplomatisch antworten: alle Songs. Aber im Ernst, es gibt so viele gute, mir ist es lieber, die Zuschauer zu Hause entscheiden das. Ich habe einen persönlichen Favoriten, aber den verrate ich nicht. Natürlich werde ich für Dänemark jubeln, aber wissen Sie was: Soll der beste Song gewinnen.