Götz George verteidigt seinen Vater

Hamburg/Berlin (dpa) - Der Schauspieler Götz George (74) hat das Mitwirken seines Vaters Heinrich George in Propagandafilmen im Dritten Reich verteidigt.

„Der musste mitschwimmen, um nicht unterzugehen“, sagte George dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“. „Wenn ein Mensch mit 52 Jahren sterben muss, dann hat er bezahlt. Dann ist die Rechnung ausgeglichen.“

Schauspieler Heinrich George war eine feste Größe im nationalsozialistischen Kulturbetrieb und hatte Rollen in mehreren Propagandafilmen bekleidet - 1946 kam er in russischer Kriegsgefangenschaft um. Mit seinen Rollen habe er die Familie schützen wollen, sagte Götz George. „Und er wollte spielen. Er hat gesagt, das Einzige, was mein Leben ausmacht, ist, andere Figuren darzustellen. Mein Vater war ein spielwütiger Mensch.“

Im ARD-Film „George“ (24. Juli, 21.45 Uhr) spielt Götz seinen Vater. Der 115 Minuten lange Film - angereichert mit Interviews und Originalaufnahmen - soll dem Sender zufolge die Beziehung zwischen Vater und Sohn thematisieren.