Harald Schmidt beim neuen SWR„Tatort“ dabei

Stuttgart (dpa) - Harald Schmidt kommt zurück. In ungewohnter Rolle wird der einstige Moderator, Entertainer und Kabarettist auf dem Bildschirm zurückkehren. Als Kriminaloberrat Gernot Schöllhammer leitet er von Ende 2016 an die Ermittlungen des neuen „Tatort“-Teams im Schwarzwald.

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Den Namen habe er selbst erfunden, behauptet der 58-Jährige am Dienstag in Stuttgart. „Ich finde, er passt - und klingt schon wie der erste Fall.“

Entschieden tritt Schmidt Befürchtungen entgegen, es könne beim „Tatort Schwarzwald“ zu klamaukig werden. „Das ist ja für alle nachprüfbar: Ich habe mich vom Lustigen verabschiedet.“ Er brauche keine kleine Rolle beim „Tatort“, um lustig zu sein, der Südwestrundfunk (SWR) aber genauso wenig.

Sein Büro schlägt Schöllhammer in Freiburg auf. Er wisse noch nicht genau, was er machen werde, weil er das Buch noch nicht kenne. „Aber ich gebe wohl Befehle: "Sprengt jetzt das Stadion" oder "Wir schließen den Flughafen" oder "Wir fluten den Landtag" - irgendwie sowas.“ Er verkörpere „einen heterosexuellen, katholischen Familienvater“. Das deutsche Fernsehen sei „reif für einen derart radikalen Lebensentwurf.“

SWR-Fernsehfilmchefin Martina Zöllner wird zum Kabarett-Anteil im „Tatort Schwarzwald“ noch deutlicher: „In die Münster-Richtung wollten wir nicht.“ Die Krimis von dort sind bei Fans oftmals als zu klamaukig kritisiert. Schmidt outet sich aber als „großer Axel-Prahl-Fan“, der als Hauptkommissar Frank Thiel in Münster ermittelt. Er schaue regelmäßig sonntags den „Tatort“ - „meist aber, um zu lästern“.

Eva Löbau (43) und Hans-Jochen Wagner (46) sind die Schauspieler, die der SWR als Kommissare Franziska Tobler und Friedemann Berg ins Rennen schickt, die aber zwangsweise zunächst mal im Schatten von Schmidt stehen. Man werde „ihn schon runter ziehen“, sagt Löbau. Und der Star selbst spielt seine Rolle sofort runter: „Es könnte sein, dass ich am Ende gar nicht weiß, wer der Mörder ist.“

Als Region der Mythen und Sagen preist der SWR den Schwarzwald. Mögliche Themen für den „Tatort“ seien nicht schwer zu finden: der erbitterte Streit um den Nationalpark, Trendsportarten im Wald, der florierende Öko-Tourismus. „Da lassen sich eine ganze Menge Themen denken“, sagt Zöllner. Der Schritt aufs Land sei mit Bedacht gewählt worden. Man habe einen Kontrast zu den beiden „Tatort“-Teams in Stuttgart und Ludwigshafen gesucht.

Mit der Entscheidung für den Schwarzwald als Ermittlungsort geht auch ein beispielloser Wettstreit zu Ende: Dieser begann quasi schon mit dem Moment, als die ARD das Aus für den Bodensee-„Tatort“ in Konstanz verkündete und bekanntgab, einen Eins-zu-eins-Ersatz im Südwesten zu suchen. Regelrechte Bewerbungen der Städte seien eingegangen, hieß es beim SWR. Mehr als 100 Bürgermeister aus Städten und Gemeinden im Schwarzwald signalisierten mit ihren Unterschriften Unterstützung.