Kritik am Bau „Höchste Statue der Welt“ in Indien eingeweiht
Kevadiya · In Indien ist der Bau der angeblich höchsten Statue der Welt nach 33 Monaten abgeschlossen. Premierminister Narendra Modi weihte die 182 Meter hohe, mit Bronze verkleidete Skulptur des indischen Unabhängigkeitshelden Sardar Vallabhbhai Patel am Mittwoch ein.
Es war der 142. Geburtstag Patels, der auch erster Vize-Premierminister Indiens ist. Die „Statue der Einheit“ steht in der Nähe der Sardar-Sarovar-Talsperre im westindischen Bundesstaat Gujarat, der Heimat Modis und Patels. Sie wird in indischen Werbungen als „höchste Statue der Welt“ angepriesen.
Nach Angaben der indischen Behörden löste das Bauwerk den Zhongyuan-Buddha in China als höchste Statue der Welt ab und ist doppelt so hoch wie die Freiheitsstatue in New York. Der angebliche Rekord soll aber schon bald gebrochen werden, denn vor der Küste der indischen Metropole Mumbai (früher Bombay) wird eine noch höhere Statue des Königs Shivaji aus dem 17. Jahrhundert geplant.
Es gab Kritik am Bau der Statue - vor allem an den Kosten in Höhe von knapp 30 Milliarden Rupien (rund 360 Millionen Euro). Zudem war für das Gelände Privatland enteignet worden. Auch, dass nicht nur indische Arbeiter, sondern auch viele chinesische am Bau beteiligt waren, wurde kritisiert. Weil Proteste erwartet wurden, gab es rund um die Einweihung eine hohe Polizeipräsenz. Es blieb aber ruhig.
Die Statue war bereits seit 2010 geplant worden, als Modi noch Regierungschef in Gujarat war. Patel, der 1947 die meisten Fürstenstaaten Britisch-Indiens überredet hatte, sich dem neuerdings unabhängigen Indien anzuschließen, wird vor allem von den Hindu-Nationalisten von Modis Partei BJP verehrt.