Jecke feiern am Veilchendienstag - friedlicher Rosenmontag
Am Veilchendienstag ist noch nicht alles vorbei. Köln und Düsseldorf haben die Konfettischnipsel schon zusammengekehrt, da drehen die Jecken in Mönchengladbach erst richtig auf.
Düsseldorf (dpa). Während die Narren in den rheinischen Hochburgen verschnaufen, sind sie in anderen Teilen Nordrhein-Westfalens zur Höchstform aufgelaufen. Zig tausend Narren schunkelten sich beim Veilchendienstagszug in Mönchengladbach warm. Unter dem Motto „Zirkus Gladbach - hereinspaziert“ zogen 69 Festwagen und 4100 Kostümierte durch die niederrheinische Stadt.
Weit mehr als eine Million Narren haben sich im Rheinland ausgelassen und friedlich ins Karnevalstreiben gestürzt. Die Polizei in Köln, Düsseldorf und Bonn meldeten keine größeren Störungen. „Die Züge sind ruhig verlaufen“, sagte ein Sprecher der Kölner Polizei am Dienstag. Auch in der Nacht zum Dienstag sei es friedlich geblieben. Am Dienstag war Groß-Reinemachen in den Städten: Auf den Straßen stapelten sich die Reste des großen Fests.
Etwas mehr Arbeit hatten Feuerwehr und Rettungsdienste in Köln: Die Zahl der Einsätze schnellte im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent auf 360 hoch. Dabei sei es meist um Betrunkene gegangen, sagte Feuerwehrsprecher Jens Müller. Das Glasverbot in den Altstädten von Köln und Düsseldorf hat nach Einschätzung der Rettungsdienste erneut viele Verletzungen vermieden.
In Düsseldorf war die Polizei allein an Rosenmontag mit 900 Beamten im Einsatz. Es sei überwiegend fröhlich und friedlich gefeiert worden, sagte Georg Schulz, der Einsatzleiter der Polizei. Von Altweiber bis zum Morgen des Veilchendienstag hatte die Polizei in der Landeshauptstadt dennoch 3030 Einsätze, etwas weniger als im Vorjahr.
Unter anderem verhängten sie 32 Platzverweise (2012: 29), wegen Körperverletzung wurden die Beamten in 126 Fällen (2012: 95) alarmiert. Die Zahl der Streitereien ging dafür von 150 auf knapp 90 zurück.
Die Feuerwehr Düsseldorf meldete am Dienstagmorgen 1892 Einsätze, davon 1255 Notfälle (213 mit Notarzteinsatz), 672 Krankentransporte, 42 Feuermeldungen und 45 technische Hilfsleistungen. Im Vergleich zu Karneval 2003 habe die Zahl der Einsätze um fast 35 Prozent zugelegt, teilte die Feuerwehr mit. 200 Narren mussten zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden; sie klagten meist über Platz- und Schürfwunden, Prellungen, Schnittverletzungen, Kreislaufprobleme oder hatten schlicht zu viel Alkohol getrunken. In sechs Fällen bestand der Verdacht auf die Verabreichung von K.o.-Tropfen. Dies habe sich nach polizeilichen Ermittlungen aber nicht betätigt.
Auch in Bonn feierten die Jecken friedlich Rosenmontag. Nur ganz vereinzelt musste die Polizei eingreifen. Ein Glasverbot gab es in Bonn nicht. Jedoch kontrollierten die Mitarbeiter des Ordnungsamts verstärkt in den Straßen: Jugendliche, die verbotenerweise Alkohol dabei hatten, mussten die Flaschen an Ort und Stelle ausleeren, berichtete eine Sprecherin der Stadt.
Aktualisiert um 16.22 Uhr