Kabarettist Nuhr wegen angeblicher Islamhetze angezeigt - Streit
Berlin (dpa) - Der Kabarettist Dieter Nuhr (53) ist von einem Muslim aus Osnabrück wegen angeblicher Islamhetze angezeigt worden.
Nuhr schreibt auf seiner Facebook-Seite: „Bin von Islamisten als „Hassprediger“ angezeigt worden, weil ich den Koran richtig zitiert habe.“ Dem 53-Jährigen wird von Erhat Toka Beschimpfung Religionsgemeinschaften vorgeworfen, wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtete. Nuhr hat sich wiederholt kritisch mit dem Islam auseinandergesetzt.
„Wenn sich jemand über den Islam lustig macht, habe ich nichts dagegen“, sagte Toka dem Blatt. Doch Nuhrs Kritik sei verletzend, deshalb rufe er zum Boykott einer Nuhr-Veranstaltung in Osnabrück auf. Die Tageszeitung „Welt“ zitiert Toka mit dem Vorwurf, Nuhr betreibe „blöde, dumme Hetze gegen eine Minderheit“.
Doch nicht nur Toka kritisiert den Kabarettisten. Der Migrationswissenschaftler Klaus J. Bade sagte der „Welt“: „Da verwechselt einer den Islam mit dem Islamischen Staat“. Pauschale Diffamierungen anstelle von Differenzierungen würden nur neue Schreckensbilder schaffen.
Nuhr hatte in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ 2011 unter anderem geschrieben, dass dem Islam Toleranz fremd sei. Nuhrs Anhänger unterstützten ihn auf seine Facebook-Seite.