Kann nur Raab den ESC?
Berlin (dpa) - In den vergangenen 20 Jahren hat es Deutschland fast immer nur dann in die Top 10 beim Eurovision Song Contest geschafft, wenn der Entertainer Stefan Raab als Produzent, Komponist, Castingshowmacher oder gar Interpret beteiligt gewesen ist.
Es begann 1998 in Birmingham, als Guildo Horn („Guildo hat euch lieb“) auf Platz 7 (von 25) kam. Raab war der Komponist und Texter (nannte sich jedoch Alf Igel - in Anspielung auf Grand-Prix-Urgestein Ralph Siegel (Nicoles „Ein bißchen Frieden“, Sieger von 1982).
Im Jahr 2000 trat Raab selber an und erreichte mit „Wadde hadde dudde da?“ als Sänger, Komponist und Texter Platz 5 (von 24).
Im Jahr 2004 holte sein Schützling Max Mutzke („Can’t Wait Until Tonight“) Platz 8 (von 24) - Raab fungierte als Komponist und Texter.
Im Jahr 2010 triumphierte Raab mit Lena Meyer-Landrut („Satellite“) und holte den zweiten Sieg für Deutschland überhaupt (bei 25 Finalteilnehmern). Er war hier Initiator, außerdem Produzent und Jurypräsident der Castingshow „Unser Star für Oslo“.
Im Jahr 2011 setzte Raab die leicht verrückte Idee durch, Lena in Düsseldorf noch einmal antreten zu lassen. Mit dem Lied „Taken by a Stranger“ holte Lena einen respektablen Platz 10 (von 25). Raab war Jurypräsident und Produzent der Show „Unser Song für Deutschland“ sowie Co-Moderator des Eurovision Song Contest.
Im Jahr 2012 war Raab Jurymitglied und Produzent der Castingshow „Unser Star für Baku“. Sieger Roman Lob („Standing Still“) kam immerhin auf Platz 8 (von 26) im internationalen ESC-Finale.
Ohne Raab kam Deutschland seit 1995 nur zweimal in die Top 10 - und zwar 1999 mit Sürpriz („Reise nach Jerusalem“) auf Rang 3 (von 23) und 2001 mit der Schlagersängerin Michelle („Wer Liebe lebt“) auf Platz 8 (von 22).
Ansonsten schnitt Deutschland wie folgt ab:
1995: Stone & Stone („Verliebt in Dich“), Platz 23 (letzter Platz).
1997: Bianca Shomburg („Zeit“), Platz 18 (von 24).
2002: Corinna May („I Can't Live Without Music“), Platz 21 (von 24).
2003: Lou („Let's Get Happy“), Platz 12 (von 26).
2005: Gracia („Run & Hide“), Platz 24 (letzter Platz).
2006: Texas Lightning („No No Never“), Platz 14 (von 24).
2007: Roger Cicero („Frauen regier'n die Welt“), Platz 19 (von 24).
2008: No Angels („Disappear“), Platz 23 (letzter Platz, punktgleich mit zwei anderen Ländern).
2009: Alex swings Oscar sings („Miss Kiss Kiss Bang“), Platz 20 (von 25).
2013: Cascada („Glorious“), Platz 21 (von 26).
2014: Elaiza („Is It Right“), Platz 18 (von 26).
2015: Ann Sophie („Black Smoke“), Platz 26 (null Punkte, wie auch Österreich, was bei 27 Finalisten zwei Letztplatzierte macht).