Lucke wirft Böhmermann Feigheit vor

Berlin (dpa) - Der Vorsitzende der konservativ-liberalen Partei Alfa, Bernd Lucke, hat dem ZDF-Satiriker Jan Böhmermann wegen dessen Gedicht über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan Feigheit vorgeworfen.

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„Ihn (Erdogan) abzuwatschen, ist leichtes Spiel“, schrieb er auf seiner Internetseite.

Der Europaabgeordnete fügte hinzu: „Da klatscht das Publikum, weil es den ungeliebten Erdogan erwischt. Da lacht es über die primitiven Vulgaritäten.“ Böhmermann habe Erdogan mit „Dreck und Schweinereien überschüttet.“

Zugleich äußert sich Lucke beleidigend über Böhmermann. Er bedient sich dabei der selben Methode wie der Satiriker und betont vor der entsprechenden Passage, er spreche aus, was man nicht sagen dürfe. Lucke räumt zwar ein, dass Kritik an Erdogan berechtigt sei, lobt den türkischen Präsidenten dann aber ausgiebig für dessen Wirtschafts- und Sozialpolitik.

Böhmermann hat angekündigt, „eine kleine Fernsehpause“ einlegen zu wollen. Öffentlichkeit und Internet sollten sich „mal wieder auf die wirklich wichtigen Dinge wie die Flüchtlingskrise, Katzenvideos oder das Liebesleben von Sophia Thomalla konzentrieren“, schrieb der Satiriker am Samstag auf bekannt ironische Weise bei Facebook.

Das ZDF bestätigte kurz darauf eine vierwöchige Produktionspause seines Moderators - bis zum 12. Mai. „Das ZDF respektiert diese Entscheidung“, hieß es in einem knappen Statement. Auch im Radio wird Böhmermann in den kommenden Wochen nicht zu hören sein.