Nach Galliano-Wirbel wird „La Perle“ berühmt

Paris (dpa) - Bistro und Brasserie, luxuriöse Sterne-Restaurants sowie edle Bars und Nachtlokale - das haben viele im Kopf, wenn sie ans Ausgehen in Paris denken. Doch in den vergangenen Tagen ist ein kleines unscheinbares Nachbarschaftslokal im Pariser Viertel Marais weltberühmt geworden.

Medien weltweit statteten dem Café „La Perle“ in der Straße Rue Vieille du Temple (Nummer 78) einen Besuch ab. Der Grund ist jedoch kein schöner: In dem Café fand die Pöbelei statt, die Dior veranlasste, den Star-Designer John Galliano zu feuern. Viel Wirbel um antisemitische Äußerungen gab es.

Das Pariser Café, das viele Zeitungen eher als heruntergekommen denn chic beschrieben, als symbolischer Ort für Gallianos Verhalten? Jedenfalls kämpfen normale Lokale wie „La Perle“ ums Überleben. Das Marais, das einst das Pariser Judenviertel war und heute vor allem als Zentrum der Schwulenszene bekannt ist, verliert zusehends seinen Charme. Wo früher lebendige Bars und Geschäfte des täglichen Bedarfs waren, gibt es heute oft nur noch Modeboutiquen.