Offener Brief: Priester gegen das Zölibat
Köln/Düsseldorf. Elf Priester des Erzbistums Köln, die in diesem Monat den 50. Jahrestag ihrer Weihe feiern, machen sich für Frauen in der katholischen Kirche und gegen das Zölibat stark.
Sie haben einen offenen Brief an Kardinal Rainer Woelki geschickt. In dem Schreiben, das der „Kölner Stadtanzeiger“ auf seiner Internetseite im Wortlaut abdruckt, heißt es, die „Erfahrung von Einsamkeit“ bewege die elf Jubilare: „Als alternde Ehelose bekommen wir sie — von Amts wegen damals auferlegt — jetzt nach 50 Dienstjahren manchmal deutlich zu spüren.“ Das Zölibat setze selten eine spirituelle Quelle in der Seelsorge frei, die Schreiber sprechen vielmehr von „fruchtloser Vereinsamung oder/und hilfloser Arbeitshetze“.
Zudem ermutigen die elf Priester in ihrem Brief die Kirchenleitungen, „die Geistesgaben von Männern und Frauen walten zu lassen und nicht durch Kirchengesetze in Schranken zu halten“ — die Forderung lautet: „Wir brauchen dringend mutige Vorstöße in der Zulassungsfrage zu den Weiheämtern.“
Die Kirchenmänner, die am 27. Januar ihre Dankmesse in der Düsseldorfer Maxkirche feiern, bedauern zudem, dass sie so wenige Kinder und junge Familien in der Kirche sehen und dass Christen und Kirche sich in der Gesellschaft heute oft versteckten. juki