Besondes im Mittleren Westen Opioid-Epidemie in USA: Überdosis-Fälle stark gestiegen

Atlanta (dpa) - Die Heroin- und Opioid-Epidemie greift in den USA weiter um sich: Zwischen Juli 2016 und September 2017 ist die Anzahl vermuteter Überdosis-Fälle in 45 Bundesstaaten um 30 Prozent angestiegen, wie die US-Gesundheitsbehörde CDC in Atlanta am Dienstag (Ortszeit) mitteilte.

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„Wir stehen vor der Herausforderung, mit dieser sich rasant ausbreitenden Epidemie Schritt zu halten“, erklärte die geschäftsführende CDC-Chefin, Anne Schuchat. Neben der illegalen Droge Heroin gibt es auch einige andere Opioide, die als Betäubungs- und Schmerzmedikamente eingesetzt werden.

Besonders betroffen ist dem Bericht zufolge der Mittlere Westen des Landes, wo ein Anstieg von 70 Prozent vermeldet wurde. Ein weiterer Brennpunkt sind demnach auch Großstädte: In 16 Bundesstaaten hat die Zahl der Betroffenen dort um 54 Prozent zugenommen. Zwar überleben auch einige derjenigen, die mit einer Überdosis ins Krankenhaus eingeliefert werden. Insgesamt starben aber 2016 mehr als 42 000 Menschen an Opioiden - mehr als je zuvor. In mehr als 40 Prozent dieser Todesfälle habe es der CDC zufolge einen Zusammenhang mit einem verschreibungspflichtigen Opioid gegeben.

Viele Abhängige in den USA sind über verschreibungspflichtige Schmerzmittel wie Oxycodon in die Heroinsucht gerutscht. Seit den 1990er Jahren wurden die Medikamente in den USA sehr freizügig verschrieben. Studien hatten Hinweise geliefert, dass die Suchtgefahr gar nicht so groß sei. Das ist inzwischen widerlegt.