Promi-Auflauf bei Radiopreis-Verleihung

Hamburg (dpa) - Geht ins Ohr, bleibt im Kopf: Begleitet von prominenten Musikern wie den Söhnen Mannheims oder Roxette sind in Hamburg am Donnerstagabend die Deutschen Radiopreise 2011 verliehen worden.

Öffentlich-rechtliche und private Hörfunksender ehrten die besten Radiomacher und Hörfunkproduktionen in zehn Kategorien, darunter die „Beste Reportage“, die „Beste Morgensendung“ oder das „Beste Interview“. Vor einem Jahr hatte die Auszeichnung Premiere gefeiert.

„Eine Welt ohne Radio ist für mich eine Welt, in der der Ton ausgefallen ist“, sagte Laudator Giovanni di Lorenzo. Der Chefredakteur der Wochenzeitung „Die Zeit“ und Talkshow-Moderator zeichnete zu Beginn der Veranstaltung die „NDR Info“-Reportage „Enis wünscht sich ein Schreibpult“ von Katrin Erdmann aus.

Insgesamt setzten sich die öffentlich-rechtlichen Bewerber in sechs Kategorien durch. Doch auch private Sender durften sich über Auszeichnungen freuen: So gewann das Fußball-Radio „90elf“ in der Kategorie „Beste Innovation“, der erste Preis in der Wertung „Beste Höreraktion“ ging an „planet radio“ aus Hessen.

Rund 900 Gäste hatten bei der Gala Platz genommen, unter ihnen der Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), Sänger Xavier Naidoo oder der ehemalige Fußball-Funktionär Reiner Calmund. Laudatoren wie Schauspielerin Cosma Shiva Hagen berichteten von ihren persönlichen Erfahrungen mit dem Alltagsmedium, ob „unter der Dusche“ oder „im Auto auf dem Weg zur Arbeit“. Zwischendurch liebäugelte Moderatorin Barbara Schöneberger mit einem Wechsel vom Fernsehen ins Radio.

Den Sonderpreis des Beirats erhielt der Sportreporter Manfred Breuckmann, der seine anschließende Danksagung bei laufender Stoppuhr auf den Punkt genau nach einer Minute abschloss. Ein zweiter Sonderpreis ging an Sänger Herbert Grönemeyer, der mit zwei Songs für den Abschluss der Veranstaltung sorgte. „Er hat über Jahre hinweg den Sound des Radios bestimmt“, sagte Laudator Peter Lohmeyer.

Bei der Verleihung der undotierten Auszeichnungen konnten die Hörer ihren vertrauten Radiostimmen erstmals auch ein Gesicht zuordnen: Sechs dritte TV-Programme strahlten die diesjährige Verleihung am Abend oder in der Nacht zeitversetzt aus. Hinzu kommen rund 50 öffentlich-rechtliche und private Radiosender.

Die Jury des Grimme-Instituts hatte im Vorfeld aus 265 Produktionen von 135 Sendern die jeweils drei besten Bewerber nominiert. Bei der Preisverleihung im vergangenen Jahr hatten sich die Radiosender noch mit knapp 330 Beiträgen beworben. „Die Qualität ist gewachsen, die Quantität ein bisschen zurückgegangen“, sagte Joachim Knuth, NDR Programmdirektor Hörfunk.