Ralph Siegel: Bei ESC sollte es eine Top drei geben

Hamburg (dpa) - Grand-Prix-Urgestein Ralph Siegel (67) hält es für ungerecht, dass beim Eurovision Song Contest immer nur der Sieger gefeiert wird.

„Ich fand es (...) schon immer ein bisschen schade, dass man nicht auch - wie in der Formel 1 oder bei Olympischen Spielen - die Zweiten und Dritten auszeichnet und sei es nur mit einer kleinen Medaille“, sagte der Erfolgskomponist dem NDR-Internetmagazin eurovision.de. Er war es, der für Nicole den Grand-Prix-Hit „Ein bisschen Frieden“ (1982) geschrieben hatte. „Wäre doch mal eine Anregung.“

Siegel sieht die Künstler heute stärker unter Druck als früher. „Ich persönlich fand damals reizvoller, dass die Lieder im Finale "uraufgeführt" wurden, denn so gingen alle Teilnehmer mit den selben Erwartungen an den Start und wurden, mit Ausnahme der Londoner Wettbüros, nicht im Vorfeld bewertet und auf- oder abqualifiziert“, sagte der Songschreiber.

„Es ist bestimmt nicht einfach, am Austragungsort fröhlich anzukommen und zu bestehen, wenn man bereits in allen Vorab-Votings im Internet an untersten Stellen gehandelt wurde. Aber die Zeiten haben sich eben geändert, vieles hat Vor- und Nachteile.“