Rauswurf: Charlie Sheen nun ohne Job

New York (dpa) - Jetzt ist endgültig Schluss für Charlie Sheen: Wegen der Eskapaden der vergangenen Wochen hat die Produktionsfirma Warner Brothers den Schauspieler gefeuert.

„Nach gründlicher Erwägung hat Warner Bros. Television die Dienste von Charlie Sheen für "Two and a Half Men" mit sofortiger Wirkung gekündigt“, teilte das Studio am Montag (Ortszeit) mit.

Auf seinen Rauswurf hat Sheen mit einer neuerlichen Eskapade reagiert. So zumindest interpretierte es der US-Sender Fox News am Dienstag in einem Bericht auf seiner Internetseite. Sheen sei am Montag auf das Dach eines Hauses in Beverly Hills gestiegen - mit einer Flasche in der einen und einer Machete in der anderen Hand. „Free at last“ (Endlich frei) habe er gerufen - berühmte Worte des US-Bürgerrechtlers Martin Luther King Jr. - und dabei die Machete geschwungen.

Ist der Rauswurf von Sheen nun das Ende für „Two and a Half Men“? Darüber will die Produktionsfirma später entscheiden, schließlich ist die Fernsehserie eine der erfolgreichsten des vergangenen Jahrzehnts. In den zuletzt in den USA ausgestrahlten Folgen wirkte Sheen gezeichnet von Drogen und Alkohol. Seine Gesichtshaut war trotz Studioschminke fahl und knittrig, die Züge deutlich eingefallen. Der 45-jährige Sheen wirkte deutlich gealtert.

Amerikanische Medien spekulieren bereits über mögliche Nachfolger, die meisten rechnen jedoch mit einem Ende der seit 2003 laufenden Serie. Darin spielt Sheen einen trinkenden, spielenden Lebemann, der ständig Frauengeschichten hat. Damit ist er das Gegenteil seines Bruders Alan - ein verklemmter Verlierertyp, der mit seinem Sohn bei ihm eingezogen ist.

Der US-Sender CBS hatte die aktuelle Staffel in der vorletzten Woche abgebrochen - da waren 16 Episoden der achten Staffel abgedreht und ausgestrahlt. CBS hat also keine neuen Folgen in der Hinterhand, um die US-Fans weiter bei der Stange halten zu können. In Deutschland können sich Fans von „Two and a Half Men“ aber noch auf einige frische Episoden freuen: ProSieben strahlt derzeit dienstags um 21.10 Uhr die siebte Staffel als Premiere im deutschen TV aus.

CBS hatte in einer kurzen Mitteilung „Äußerungen, Benehmen und Zustand“ von Sheend als Grund für den Abbruch angegeben. Der 45-Jährige war nicht nur in der Serie der trinkende Frauenheld, auch im wahren Leben hatte er kaum ein Glas oder eine Frau stehen lassen.

Doch weil die Serie nach wie vor erfolgreich ist, hatten Sender und Produktionsteam dem früheren Hoffnungsträger („Platoon“, „Wall Street“) vieles verziehen. Schließlich hatte Sheen das Fass zum Überlaufen gebracht, als er den Produzenten Chuck Lorre, auch noch unter Anspielung auf dessen jüdischen Glauben, als „verseuchte kleine Made“ beschimpft und ihm „nichts als Schmerz“ gewünscht hatte.

Sollte die Serie nicht eingestellt werden, sondern in anderer Besetzung weitergeführt werden, so könnte Charlie Sheen trotzdem noch Geld zustehen. Wie das Magazin „TMZ“ online berichtet, habe Sheen in seinem Vertrag mit Warner Bros. eine „Michael J. Fox-Klausel“, die auch nach seinem Ausscheiden dafür sorge, dass er weiter bezahlt würde, sollte die Serie fortgesetzt werden.

Diese Klausel geht zurück auf Fox' Engagement bei der Serie „Chaos City“, die sich um das Büro des Bürgermeisters von New York City dreht. Nach seinem Ausscheiden hatte Fox auch weiterhin ein Salär erhalten. Sein Nachfolger damals: Charlie Sheen.

Außerdem will Sheen den Sender CBS verklagen, obwohl er selbst der Grund für den Abbruch der Show war. Er verlangt 300 Millionen Dollar (214 Millionen Euro). „Schließlich habe ich eine ganze Familie zu ernähren“, sagt er. Und die ist groß: schon im Alter von 19 Jahren bekam er eine Tochter. Die Töchter aus der Ehe mit der US-Schauspielerin Denise Richards kamen 2004 und 2005 zur Welt. Mit der Immobilienmaklerin Brooke Mueller bekam er 2009 Zwillinge.

Um das Sorgerecht muss sich Sheen mit Mueller nun streiten. Sie hatte es ihm entziehen lassen, nachdem er sich einem Fernsehteam in seiner Villa mit zwei Frauen präsentierte, die mit ihm zusammenleben.