TV-Doku - Nacktes Überleben Solinger WG fragt sich: Wie wenig ist genug?
In einer TV-Doku haben sich Martin, Marcel und Claire ihrer Habseligkeiten entledigt. Alles war 30 Tage lang weg. Und jetzt?
Solingen. Plötzlich standen sie nackt da. Voreinander. Vor der Kamera. Vor sich selbst. 30 Tage lang, mit nichts als ihrer puren Existenz in einer Wohngemeinschaft in Solingen-Wald. Martin (26), Marcel (36) und WG-Küken Claire (24) aus Solingen haben ein besonderes Experiment gewagt: 30 Tage lang „Nacktes Überleben“ für eine TV-Dokumentation, die morgen ab 20.15 Uhr auf Sat.1 zur besten Sendezeit zu sehen sein wird. Das Thema: In einer Zeit, in der im Minutentakt WhatsApp, Mails oder Facebook gecheckt werden und Konsumrausch normal statt krank zu sein scheint — was braucht es da eigentlich wirklich für ein zufriedenes Leben? Wie wenig ist genug?
Der angehende Friseur Martin hat in den 30 Tagen gelernt, wie wenig genug sei. „Wirklich wenig. Viel weniger, als man tatsächlich besitzt“, sagte er am Montag, zwei Tage vor der TV-Ausstrahlung und knapp zwei Monate, nachdem das Fernsehteam des Produzenten Endemol Shine Germany die WG der Solinger auseinander genommen hat. Ziemlich radikal.
Alles musste raus, die Spiegel abgeklebt, wirklich jeder Gegenstand des natürlichen Lebens samt aller Klamotten war von nun an: weg. Möbel, Smartphone, Kosmetik, alles. „Wir hatten uns selbst beworben, aber wir wussten nicht, dass wir tatsächlich alles verlieren und nackt sein werden. Trotzdem haben wir uns dann reingestürzt“, erzählt Martin, der sich selbst als Organisator in der WG bezeichnet und die anderen angestiftet hat. „Wir haben es nicht bereut.“ Aber: „Der erste Tag war wie ein Film. Schwer realisierbar. Es war wie eine Pyjama-Party ohne Pyjama.“