TV-Doku - Nacktes Überleben Teil 2 - Solinger WG fragt sich: Wie wenig ist genug?
Zur Arbeit — Marcel, der ursprünglich aus Leichlingen kommt, ist als Berater selbstständig, die Solingerin Claire ist Hotelfachfrau — durften die Bewohner weiterhin gehen. Nicht Bestandteil des Experiments sind laut Sat.1 Nahrung, Wasser, Toilettenpapier, Zahnbürste, Zahnpasta und Arbeitskleidung.
Alles andere: nicht da. „Wenn man sich das vergegenwärtigt“, sagt der aus Langenfeld stammende Martin und zählt seine alltäglichen Abläufe auf: „Du schmeißt die Bettdecke zurück, die du nicht hast, in dem Bett, das du nicht hast, gehst unter die Dusche und wäscht dir die Haare mit dem Shampoo, das nicht da ist. So geht das weiter, den ganzen Tag.“
500 Meter entfernt von der Wohnung stand der Container mit den Habseligkeiten der drei jungen Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Die Regel: Jeden Tag darf jeder Bewohner ein einziges Teil zurückholen, das er unbedingt benötigt. Erste Priorität: „Etwas zum Abdecken“, erzählt Martin von seinem ersten Gang an den Container in Solingen, „damit wir nicht mehr so nackig sind.“ Daran habe man sich zwar schnell gewöhnt, besser sei aber eben doch anders. Ein Minimalbesitz für das Wohlgefühl der Drei, die in der Zeit der Dreharbeiten mit zehn fixen Drehtagen und auch eigenen 24-Stunden-Aufnahmen merklich zusammengerückt sind. Sogar Tränen seien geflossen, als die Bewohner am Endes des Experiments über ihre Erfahrungen und ihre neue und bisweilen verwandelte Sicht auf ihre Mitbewohner sprechen sollten. Da habe sich psychologisch einiges getan, findet Martin, ohne ins Detail gehen zu wollen. „Ein bisschen Spannung muss es noch geben. Wir wohnen noch immer total gerne zusammen. Wahrscheinlich jetzt noch lieber als vorher. Und wir sind stolz auf das Ergebnis“
Der TV-Sender hat einen Single, ein Paar und eben jene WG aus Solingen für die 90-minütige Dokumentation in das Experiment geschickt. „Nacktes Überleben — Wie wenig ist genug?“ läuft am Mittwoch ab 20.15 Uhr in Sat.1.