Studie: Gläubige Kinder hilfsbereiter und friedlicher
Heidelberg (dpa) - Kinder, die an Gott glauben, sind einer Studie zufolge hilfsbereiter und friedfertiger als ihre nicht-gläubigen Klassenkameraden.
Im christlichen Glauben verwurzelte Kinder geben armen Menschen demnach häufiger etwas von ihrem Taschengeld ab und nehmen bei Auseinandersetzungen auf dem Schulhof eine friedfertigere Position ein, sagte Dieter Hermann, Professor für Soziologie an der Universität Heidelberg, der Nachrichtenagentur dpa.
Für die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützte Studie haben Experten der Universitäten in Heidelberg, Tübingen, Frankfurt/Main, Bonn und Dortmund 1377 Kinder im Alter von acht bis neun Jahren sowie deren Eltern befragt.
Bei den repräsentativen Umfragen stellten die Experten den Kindern Fragen zu ihrem Glauben, zur Normakzeptanz und Gewaltbereitschaft. Dabei kam heraus: 43 Prozent der Kinder, die an Gott glauben, würden ganz sicher etwas von ihrem Taschengeld für Arme abgeben, bei den nicht-gläubigen Kindern waren es nur 26 Prozent. 72 Prozent der gläubigen Kinder finden es nicht in Ordnung, über ein anderes Kind zu lästern - bei nicht-gläubigen Kindern sind es 65 Prozent. 81 Prozent der gläubigen Kinder wären auf keinen Fall bereit, aus Spaß ein anderes Kind zu schlagen - bei den nicht-gläubigen 76 Prozent.
„Religion ist ein wichtiger Faktor für die Vermittlung von Werten, auch über religiöse Inhalte hinaus“, folgerten die Experten der Forschungsgruppe Religion und Gesellschaft. Die Umfrage-Ergebnisse, die demnächst publiziert werden, sind den Wissenschaftlern zufolge auch ein Beleg dafür, dass die kirchliche Begleitung von Kindern einen wichtigen Teil zur Werteerziehung leisten kann.