Um Papa Klum kommt keine rum - auch Jana nicht?
Berlin (dpa) - Jubelschreie, durchmischt mit Freudentränen: Jana Beller, gerade einmal 20 Jahre alt, setzte sich am 9. Juni gegen eine vierstellige Zahl von Bewerberinnen durch und wurde auf ProSieben von Chefjurorin Heidi Klum zu „Germany's Next Topmodel“ (GNTM) gekürt.
Karriere und Millionen lagen zum Greifen nahe. Jetzt, kaum zwei Monate später, ist die große Blase geplatzt, wie es scheint. Janas Vertrag mit der Model-Agentur One-eins existiert nicht mehr. „Wir haben heute den Managementvertrag mit Jana Beller fristlos gekündigt“, teilte die Agentur bereits am Montag auf ihrer Homepage mit.
In der „Bild“-Zeitung legte Agentur-Chef Günther Klum (65), Heidi Klums Vater, nach: „Das Problem mit Jana war ihr Freund Dimitri, der uns sagte, er hätte die letzte Entscheidung über alles, was Jana macht“, zitierte das Blatt Heidis Vater. Dimitri habe wohl gemeint, er könnte Jana alleine managen.
„Seitdem kam keiner mehr an sie heran“, ließ Klum aus seinem Urlaub weiter verlauten. „Wir haben alles Erdenkliche versucht, sie zu erreichen, per Brief, per Fax, per E-Mail, es kam nie eine Antwort. Man konnte keine Termine mehr machen, keine Aufträge mehr buchen. Das war kein professionelles Arbeiten mehr, darum mussten wir uns von ihr trennen.“
Von Jana Bellers Anwalt, David Gappa, hieß es in der Zeitung, es verhalte sich genau andersherum. Nicht One-eins habe das Vertragsverhältnis mit Jana aufgelöst. Er habe mit Janas Vollmacht die Verträge bereits am 21. Juli einseitig beendet. Die junge Frau will trotzdem als Model weiterarbeiten und international Karriere machen.
Tatsache ist: Wer in Heidi Klums ProSieben-Show durchkommt und Karriere machen will, kommt um One-Eins und Papa Klum nicht mehr herum. Seit vergangenem Jahr betreibt One-eins, eine 100-prozentige Tochter der Heidi Klum GmbH, die alleinige Vermarktung der Kandidatinnen, wie One-eins bestätigt. Dass One-eins angeblich bis zu 40 Prozent der Einnahmen behält, wird bestritten.
Zuvor teilten sich die ProSieben-Firma Redseven Artists und die Heidi Klum GmbH die Vermarktung der Models. Seit 2010 sorgen die Klums allein dafür. Der Vertrag mit Vorjahressiegerin Alisar Ailabouni aus Österreich ist jedoch im Frühjahr ausgelaufen. Um Alisar ist es zumindest in Deutschland recht still geworden.
Janas Jobs machen nun die Zweit- und Drittplatzierte des diesjährigen Wettbewerbs, Rebecca und Amelie. Letztere nahm laut One-eins beim „Bunte New Faces Award“ in Düsseldorf teil und präsentierte Designerentwürfe. Der Sender Sixx habe sie dabei begleitet und werde die komplette Veranstaltung am kommenden Wochenende auch zeigen.
Rebecca wiederum präsentierte mit „GNTM“-Juror Thomas Rath dessen Kollektion in einem Stuttgarter Modehaus - auch dieser Job war ursprünglich für Jana vorgesehen. Gegenwärtig läuft deutschlandweit bereits das Casting für die siebte Staffel des Castings „Germany's next Topmodel“, und wieder mit dem wichtigen Zusatz: „by Heidi Klum“.