Getötetes Baby auf Rastplatz: Polizei startet Plakataktion
Bonn (dpa). Die Polizei fahndet mit einer groß angelegten Plakataktion nach der Mutter des getöteten Säuglings, der auf einer Autobahnraststätte bei Bonn gefunden wurde. Die Plakate werden nach Angaben vom Dienstag an nordrhein-westfälischen Autobahnraststätten aufgehängt.
Der kleine Junge war kurz nach seiner Geburt getötet und unter einem Lastwagen abgelegt worden. Ein Lastwagenfahrer hatte das tote Baby am Sonntag auf dem Rastplatz Peppenhoven-Ost an der A 61 entdeckt. Die Mordkommission ermittelt.
Die Polizei fragt auf den Plakaten: „Wer kennt eine Frau, die schwanger war und nun aber kein Kind hat?“ Vielleicht sei die Schwangerschaft auch nicht ins Auge gefallen, weil die Frau ihren Zustand kaschiert habe, sagte Sprecher Frank Piontek. Darum will die Polizei die Aufmerksamkeit auch auf Frauen lenken, die sich in den vergangenen Monaten verändert, plötzlich weitere Kleidung getragen und Sport und andere Anstrengungen vermieden hätten. Reisende, denen am Sonntag auf dem Rastplatz in Fahrtrichtung Köln oder Mönchengladbach etwas aufgefallen sei, sollten sich ebenfalls melden.
Unabhängig davon sucht Tschechiens Polizei nach der Mutter eines toten Babys, das vor gut einem Monat in der Gemeinde Rotava entdeckt worden war. Wegen der Nähe zur Grenze nach Sachsen und Bayern könne nicht ausgeschlossen werden, dass das Neugeborene aus Deutschland stammt, teilte das Landeskriminalamt am Dienstag in Dresden mit. Die Leiche des Jungen sei am 2. Juni entdeckt worden. Nach bisherigen Ermittlungen werde davon ausgegangen, dass der kleine Junge etwa zwei bis drei Tage zuvor starb.