Grab von Rio Reiser ist jetzt in Berlin
Berlin (dpa) - Der Musiker Rio Reiser (1950-1996) ist auf einen Berliner Friedhof umgebettet worden. Reiser liegt nun auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg, wo am Freitag ein schlichter Grabstein auf die letzte Ruhestätte des Ton-Steine-Scherben-Sängers gelegt wurde.
Zuvor war das Grab von Rio Reiser („König von Deutschland“) in Fresenhagen (Schleswig-Holstein). Reisers Bruder Gert Möbius sagte dem Nachrichtenportal „news.de“, der Künstler sei in seine Heimatstadt gebracht worden. Es habe am Freitag eine Trauerandacht im engsten Familienkreis gegeben.
Knapp 15 Jahre nach dem Tod des Sängers ist der Bauernhof in Nordfriesland verkauft worden, auf dem sich bisher Reisers Grab befand. Der alte Bauernhof in Fresenhagen war Kommune, Künstlerdomizil, Kreativzentrum und Pilgerstätte für Rio-Reiser-Fans. 1975 hatten sich die Scherben von der Berliner Hausbesetzer-Szene in die schleswig-holsteinische Provinz zurückgezogen.
Mitte Januar hatte Möbius über die neue Ruhestätte in Berlin gesagt: „In der Gemeinde wurde Rio getauft, dort haben unsere Eltern geheiratet und auf dem Friedhof sind auch die Gebrüder Grimm beerdigt.“ Reisers bisheriges Grab unter einem Apfelbaum in Fresenhagen wird eingeebnet. Den reetgedeckten Friesenhof nutzt künftig eine Jugendeinrichtung.