Grönland-Gletscher schmelzen im warmen Meerwasser
Hamburg. Warmes Wasser aus subtropischen Regionen lässtgrönländische Gletscher von unten schmelzen. Nach aktuellenAuswertungen von Messbojen-Daten dringt das höher temperierte Wasserdas ganze Jahr über in die Fjorde ein, teilte dieUmweltschutzorganisation Greenpeace am Freitag in Hamburg mit.
Ins Meer ragende Gletscher der zu über 80 Prozent von Eis bedeckten Insel werden demnach so von unten abgetaut. "Jeder Eisberg, der hier ins Wasser fällt, wirkt sich direkt auf den Meeresspiegel aus", sagte Greenpeace-Meeresbiologin Iris Menn. Dieser Aspekt sei bislang nicht in den Prognosen des Weltklimarats berücksichtigt.Den Erkenntnissen zufolge handelt es sich nicht um ein einmaligesPhänomen.
Im Vergleich zum vergangenen Jahr sei die Temperatur deseinströmenden Wassers sogar noch um ein Grad gestiegen. Damitbestätigte sich die Theorie von Forschern der US-amerikanischenUniversität von Maine und des Woods Hole Oceanographic Institutes.
Um die Folgen des Klimawandels aufzuhalten, müsse nun der Druck auf die Politik für ein verbindliches internationales Klimaabkommen aufrechterhalten werden. Nach dem Willen der Umweltschützer sollen die großen Industrienationen ihre Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) bis 2020 um 40 Prozent reduzieren.