Großbrand in norwegischer Kleinstadt Lærdalsøyri verursacht Millionenschaden

Eine halbe Stadt liegt in rauchenden Trümmern. Nach dem Großbrand in der norwegischen Kleinstadt Lærdalsøyri sind 23 Häuser zerstört und viele Menschen obdachlos. Der Schaden geht in die Millionen.

Das Feuer zerstörte 23 Häuser. Es brannte die ganze Nacht und konnte erst am Abend des Sonntags gelöscht werden.

Foto: Arne Veum

Oslo. Der Großbrand in der Ortschaft Lærdalsøyri in Westnorwegen hat den Ort völlig verwüstet. Seine Stadt gleiche einer Kriegszone, sagte Bürgermeister Jan Geir Solheim am Montag der Nachrichtenagentur NTB. 23 Holzhäuser sind vollständig niedergebrannt, darunter auch denkmalgeschützte Gebäude von 1840. Versicherungsunternehmen schätzen den Schaden auf mehr als 100 Millionen norwegische Kronen (11 Millionen Euro).

Ministerpräsidentin Erna Solberg besuchte am Montag die 1200 Einwohner-Stadt: „Es gibt viele, die Hilfe brauchen, um diese Erfahrungen zu verarbeiten“, sagte sie. Zahlreiche Familien haben ihr gesamtes Hab und Gut verloren. 450 Menschen mussten im Krankenhaus behandelt werden, rund die Hälfte erlitt eine Rauchvergiftung. Schwerverletzt wurden aber nur zwei Menschen.

Die Polizei versuchte am Montag, den Brand zu rekonstruieren. Das Feuer war am späten Samstagabend in einer Wohnung nahe des Stadtzentrums ausgebrochen und hatte sich wegen des starken Windes schnell ausgebreitet. Medienberichten zufolge hatten die Bewohner der Brandwohnung noch selbst die Feuerwehr alarmieren können. Eine halbe Stunde nach dem ersten Anruf wurde "Totalalarm" ausgerufen. Sogar aus dem 105 Kilometer entfernten Ort Voss machten sich Löschkräfte auf den Weg.

Großbrand verwüstet norwegische Kleinstadt
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Die Feuerwehr hatte große Schwierigkeiten, den Brand zu löschen. Ein Stromausfall und starker Wind erschwerten die Löscharbeiten zusätzlich. Bis zum Sonntagabend kam es immer wieder zu neuen Bränden.

Am Tag nach dem Großfeuer kämpfen nun Behörden und Unternehmen darum, die Notversorgung in der Stadt wiederherzustellen. Das Stromnetz ist schwer beschädigt. Die Stadtverwaltung rief die Einwohner dazu auf, Strom zu sparen. In Norwegen, wo hauptsächlich mit Strom geheizt wird, keine leichte Sache bei winterlichen Temperaturen. Mehrere Energieversorger haben bereits Arbeitsmannschaften auf den Weg geschickt, berichtet die Zeitung VG in ihrer Onlineausgabe.

Die Brandkatastrophe ist nicht das erste Unglück in der Region. Im Laufe der vergangenensechs Monate hatten die Menschen im Distrik Sogn og Fjordane, in dem Lærdalsøyri liegt, mit einem Großbrand in einem Straßentunnel, einem schweren Busunfall, einem Dreifachmord in einem Reisebus und jetzt mit dem Großbrand zu kämpfen. Mit dpa