Großdemonstration: Kurden stören Adventsbummel
Am umsatzstärksten Samstag in Düsseldorf kommen mehr als 20 000 Kurden zur Demo in die Stadt. Die Polizei geht von einem friedlichen Verlauf aus.
Düsseldorf. Der dritte Adventssamstag ist im deutschen Einzelhandel traditionell der Tag mit dem größten Umsatz. Auch in Düsseldorf mit seinen Glitzerwelten, den teuren Boutiquen und den großen Kaufhäusern hofft der Handel auf kräftig klingelnde Kassen. Eine Million potenzielle Käufer werden für Samstag erwartet. Doch der Einzelhandelsverband macht sich Sorgen. Parallel zum Konsumrausch kommen nämlich die Kurden. Die "Föderation der kurdischen Vereine in Deutschland" (Yek-Kom) hat ausgerechnet für den Samstag zu einer europaweiten Demonstration für die kurdische Sache in Düsseldorf aufgerufen. "Das Versammlungsrecht kennt keine versammlungsfreien Tage", sagte Polizeipräsident Herbert Schenkelberg gestern. Beim Termin hätten die Veranstalter nicht mit sich reden lassen. Der Einkaufsbummel sollte daher besser auf den Nachmittag gelegt werden. "Wir rechnen mit mehr als 20 000 Teilnehmern", so Ayten Kaplan, die zweite Vorsitzende der Föderation, die ihren Sitz in Düsseldorf hat. Deshalb wurde auch die Landeshauptstadt als Demonstrationsort ausgewählt. "Die meisten Kurden Deutschlands wohnen in NRW", sagte Kaplan, "rund 300000 werden es sein." Aber auch in den Beneluxstaaten gebe es eine große Gemeinde. "Es werden sogar Teilnehmer aus Dänemark, Frankreich oder England kommen." Die Demonstranten reisen in 350 Bussen an, die auf den Oberkasseler Rheinwiesen bzw. beim Aquazoo Halt machen. Die Polizei ist mit 1000 Beamten im Einsatz - um ein Chaos zu verhindern und für den Fall einer Auseinandersetzung von Kurden mit türkischen Gegendemonstranten. "Wir gehen aber von einem friedlichen Verlauf aus", so Einsatzleiter Dieter Höhbusch.
Auswärtige Besucher müssen sich aber auf Verkehrsbehinderungen zwischen 11 und 13 Uhr einstellen. In dieser Zeit ziehen die zwei Demonstrationszüge zum Kundgebungsort neben der Rheinterrasse (Grafik). Von dort aus müssen die Demonstranten später zu Fuß zur Messe gehen, wo ihre Busse auf sie warten.