Neue Studie aus England Großer Abstand zwischen Astrazeneca-Erst- und Zweitimpfung verbessert Schutz

London · Ein Zeitabstand von mehreren Monaten zwischen der ersten und zweiten Dosis des Astrazeneca-Impfstoffs verstärkt die Immunität gegen das Coronavirus. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie aus England.

Der Impfstoff von Astrazeneca soll wirksamer sein, wenn die Zweitimpfung deutlich später kommt. 

Foto: dpa/Camilo Erasso

Ein Zeitabstand von mehreren Monaten zwischen der ersten und zweiten Dosis des Astrazeneca-Impfstoffs verstärkt einer neuen Studie zufolge die Immunität gegen das Coronavirus. Laut der am Montag veröffentlichten Studie der Universität Oxford, die an der Entwicklung des Vakzins beteiligt war, ist die Immunreaktion deutlich stärker, wenn zwischen Erst- und Zweitimpfung bis zu 45 Wochen liegen.

Eine mit einem Abstand von sechs Monaten verabreichte dritte Dosis führt demnach ebenfalls zu einem "erheblichen Anstieg" an Antikörpern und fördert die Immunreaktion - auch gegen Virusvarianten.

Länder, die sich über Verzögerungen bei ihren Impfkampagnen Sorgen machten, könnten nun erleichtert sein, erklärte der Leiter der Oxford Vaccine Group, Andrew Pollard. Auch zehn Monate nach der Erstimpfung gebe es eine ausgezeichnete Reaktion auf die zweite Dosis. Die vorveröffentlichten Ergebnisse müssen allerdings noch von anderen Forschern begutachtet werden.

Die Ergebnisse seien ermutigend, sollte "eine dritte Dosis benötigt werden," erklärte auch die Hauptautorin der Studie, Teresa Lambe. Es sei allerdings noch unklar, ob die Auffrischungsimpfungen gegen die schwindende Immunität eingesetzt werden sollten oder zur Stärkung der Immunität gegen Virusvarianten.

Die Astrazeneca-Impfung wird in 160 Ländern verabreicht und gilt aufgrund ihres geringen Preises und einfacher Transporteigenschaften als Meilenstein im Kampf gegen die Pandemie. Trotz der Sorgen um selten auftretende Fälle von Blutgerinnseln wies die Studie daraufhin, dass die Astrazeneca-Impfung in der Regel "gut verträglich" sei. Bei Zweit- und Drittimpfungen träten sogar weniger Nebenwirkungen auf als bei der ersten.

slm/ans

(AFP)