Gunther von Hagens: Streit um den Titel
Gunther von Hagens ist es gewohnt, im Zwielicht zu stehen. Seine Leichenschau „Körperwelten“ mit präparierten Toten bezeichneten Kritiker 1997 als Leichenfledderei und ethische Entgleisung. Sehr zur Bestürzung des Präparators, der sie als anatomische Lehrstücke verstanden wissen wollte.
Auch im jüngsten Fall, mit dem von Hagens Aufsehen erregt, geht es darum, sich missverstanden zu fühlen. Seit Montag streitet der 67-Jährige erneut vor Gericht gegen das Land NRW. Das warf dem Anatom in einem Gerichtsverfahren Titelmissbrauch vor, weil er einen chinesischen Gastprofessorentitel trug, ohne auf dessen Herkunft hinzuweisen. Von Hagens wurde freigesprochen, klagt seitdem aber gegen das Land NRW auf Schadenersatz. Der Grund: Seit dem Verfahren werde er in der Öffentlichkeit als Hochstapler und Betrüger beschimpft.
Das Oberverwaltungsgericht Münster hatte dem an Parkinson erkrankten Mann schon einmal Recht in der Angelegenheit gegeben. Das Urteil war aber aufgrund eines Formfehlers kassiert worden. 'Montag kündigte das Gericht an, bei seiner Auffassung bleiben zu wollen. Das Urteil soll am 5. Juli fallen. Red