Psychologen kümmern sich um Mitschüler der toten Geschwister
Ilsede (dpa) - Nach dem Tod der vier Geschwister in Ilsede haben die Mitschüler der Kinder am Montag mit Psychologen über das grausame Verbrechen gesprochen. „Die Stimmung war gefasst“, berichtete eine Sprecherin der Landeschulbehörde.
Zehn Notfallpsychologen kamen am Montag in das Gymnasium und die benachbarte Grund- und Hauptschule Ilsede, wo die getöteten Kinder zur Schule gingen. Zwar seien die Schüler betroffen und traurig gewesen, Hysterie habe es aber nicht gegeben, so die Sprecherin.
Auch am Dienstag soll das Expertenteam noch an den Schulen tätig sein. Dann können sich auch betroffene Eltern mit Fragen an die Psychologen wenden, hieß es von der Landesschulbehörde. Ein Elternbrief klärt darüber auf, worauf Eltern in solchen Fällen achten müssen. Auch ein Elternabend sei an beiden Schulen geplant.
Der 36 Jahre alte Vater der Kinder schwebte nach Polizeiangaben auch am Montag noch immer in Lebensgefahr. Er hatte nach der Tat versucht, sich das Leben zu nehmen. Die Mutter der toten Kinder soll im Laufe der Woche vernommen werden. Sie werde bislang unter anderem von Polizeibeamten betreut, sagte eine Sprecherin der Polizei in Salzgitter.
Die Obduktion der Kinder ist unterdessen abgeschlossen. Die Leichen sollten am Montag zur Beerdigung freigegeben werden. Untersuchungen hatten ergeben, dass den Geschwistern die Kehlen durchgeschnitten wurden. Ob der dringend tatverdächtige Vater die Kinder zuvor betäubte, ist noch offen.
Wann die Geschwister beigesetzt werden, stand noch nicht fest. Nach Angaben des Bürgermeisters Wilfried Brandes (SPD) soll sie im privaten Kreis und unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Unabhängig davon solle es aber noch einen öffentlichen Trauergottesdienst geben. Wann genau, soll am Mittwoch bekanntgegeben werden. „Darüber hinaus ist aber nichts mehr geplant“, sagte Brandes.
Der Mann soll seine vier Kinder in der Nacht zum Freitag umgebracht haben. Die Leichen des 12-jährigen Mädchens und seiner drei Brüder im Alter von 5, 7 und 9 Jahren waren in einem Reihenhaus gefunden worden. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass Beziehungsprobleme das Motiv für die Tat waren.