„Guten Rutsch!“: Ein Streitfall für Sprachforscher

Berlin (dpa) - Auch wenn es viele glauben: Mit Glatteis und Schneematsch in der Neujahrsnacht hat der oft gebrauchte Silvesterwunsch „Guten Rutsch!“ nichts zu tun.

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Doch damit endet auch schon die Einigkeit der Sprachforscher. Beim Versuch, die Herkunft des im deutschen Sprachraum weit verbreiteten Ausdrucks zu klären, gibt es im Kern zwei Richtungen:

Manche führen den „Rutsch“ auf „Rosch Haschana“ zurück, den ersten Tag des Jahres im jüdischen Kalender. „Rosch“ bedeutet zu Deutsch etwa Kopf oder Anfang. Das Wort aus dem Hebräischen habe sich im Deutschen dann in „Rutsch“ verwandelt. Mit einem „Guten Rutsch“ wünsche man also einen guten Anfang, lautet die These.

Andere Forscher hingegen verweisen auf den schon im 19. Jahrhundert vor allem in norddeutschen Dialekten gebräuchlichen Abschiedsgruß „Guten Rutsch“ im Sinne von „Gute Reise“. Abstecher, Ausflug, Besuch, Spritztour, Spazierfahrt oder Landpartie führt auch der Duden als Synonyme für das „umgangssprachlich veraltende“ Wörtchen „Rutsch“ an. Also dann: „Gute Reise“ ins neue Jahr!