Heidnische Polizisten wollen Interessenvertretung
London. Schon jetzt können sich britische Polizisten, die an heidnische Götter oder Naturreligionen glauben, mitunter an Tagen wie der Sommersonnenwende freinehmen. Nun streben sie auch eine gemeinsame Interessenvertretung für Anhänger von Schamanen, Druiden oder altnordischer Götter an.
Bisher gibt es für die Ordnungshüter im Königreich die verschiedensten Vereinigungen, etwa für Muslime oder Dunkelhäutige. Nun bringen heidnische Polizisten die Gründung ihrer Interessenvertretung auf den Weg, wie britische Medien am Freitag berichteten.
"Wir machen keine verborgenen, schrecklichen oder bösen Dinge. Unsere Rituale drehen sich um Gesänge, Musik und Meditation", sagte der bekennende Heide Andy Pardy, der als Polizist in der Grafschaft Hertfordshire arbeitet. Diese Rituale hätten für Heiden dieselbe Bedeutung wie Gebete für Christen, sagte Pardy der Zeitschrift "Police Review"
Von seinem Dienstherren bekommt der Polizist schon jetzt an acht heidnischen Feiertagen frei. Die Tage werden ihm zwar vom Jahresurlaub abgezogen, aber wegen seines Glaubens wird er zu diesen festen Terminen nicht zum Dienst eingeteilt. Für die Festtage der Juden oder Muslime gelten entsprechende Regelungen.
Laut Innenministerium ist es Sache der einzelnen Polizeibehörden, angemessene Regelungen mit Blick auf den Glauben ihrer Beamten zu treffen. Nach einer letzten Erhebung aus dem Jahr 2001 bekannten sich in England und Wales 30 500 Menschen zum Heidentum.