Skandal um Heimkinder in Gelsenkirchen Heimkinder-Affäre: Stadt trennt sich von Amtsleiter

Gelsenkirchen (dpa) - Die Stadt Gelsenkirchen trennt sich nach der umstrittenen Unterbringung von Heimkindern in Ungarn vom Leiter ihres Jugendamtes. Der Amtsleiter habe der Stadt einen Aufhebungsvertrag angeboten, sagte Stadtsprecher Martin Schulmann am Mittwoch.

Der beschuldigte Amtsleiter hat der Stadt einen Aufhebungsvertrag angeboten.

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„Dadurch kann ein jahrelanger Rechtsstreit verhindert werden.“

Über den Aufhebungsvertrag muss am 21. Mai noch der Rat der Stadt abstimmen, danach kann ein neuer Jugendamtsleiter eingesetzt werden. Dem Stellvertreter des Amtsleiters soll fristlos gekündigt werden.

Die beiden Männer hatten 2004 eine Firma zur Betreuung von Kindern in Ungarn gegründet. Laut einem Bericht des ARD-Magazins „Monitor“ sollen sie für eine Überbelegung eines Heims in Gelsenkirchen gesorgt haben, von wo aus dann Kinder nach Ungarn geschickt wurden. Beide Männer, die vom Dienst freigestellt sind, bestreiten die Vorwürfe.

Nach Angaben des Gelsenkirchener Oberbürgermeisters Frank Baranowski (SPD) gibt es keine Hinweise auf eine Überlegung in dem Kinderheim. Vertreter des Heimträgers am Dienstag in einer Sitzung des Gelsenkirchener Stadtrats, dass bislang kein Zusammenhang zwischen Überbelegung und Auslandsaufenthalten festgestellt wurde.