Heinz Hilgert: Der Verfügbare
Heinz Hilgert ist bereit, sich auf den "Feuerstuhl" bei der WestLB zu setzen.
Düsseldorf. Heinz Hilgert ist die Favoritenrolle auf den "Feuerstuhl" bei der WestLB zugekommen, weil er als einziger Kandidat sofort verfügbar war. Alle anderen hatten dem neuen WestLB-Aufsichtsratschef Michael Breuer einen Korb gegeben. Vor allem auch deswegen, weil der Chefposten bei der angeschlagenen Düsseldorfer Bank wohl der derzeit schwierigste in der deutschen Finanzbranche ist.
Der 54-Jährige gilt als nicht einfach und machtbewusst. Auch deshalb war er seit vergangenem Herbst ohne Job, weil er die genossenschaftliche DZ-Bank Knall auf Fall verließ, als er nicht die Nachfolge des damals scheidenden Chefs Ulrich Brixner antreten durfte. Gegen Wolfgang Kirsch verlor er das Rennen um den Chefposten und ging.
Der "Allroundbanker" Hilgert, der auch schon für die Chase Manhattan Bank, Trinkaus & Burckhardt sowie Sal. Oppenheim tätig war, muss jetzt die WestLB schnell auf Kurs bringen und fusionsfähig machen. Dabei kann er sich wenig auf seine vier weiteren Vorstandskollegen stützen, denn gegen drei von ihnen ermittelt die Staatsanwaltschaft. Aber Hilgert gilt auch als Einzelkämpfer - das hilft ihm.