Heiße Spur nach Überfall auf Berliner S-Bahnhof
Berlin (dpa) - Nach dem brutalen Überfall auf einen 22-Jährigen auf einem Berliner S-Bahnhof haben die Fahnder eine erste heiße Spur. Eine Person mit osteuropäischem Migrationshintergrund gilt als dringend tatverdächtig, wie die Polizei am Montag mitteilte.
Weitere Einzelheiten gab der Sprecher zunächst nicht bekannt. Das Opfer liegt nach wie vor im Krankenhaus. Der junge Mann konnte inzwischen vernommen werden. Zwei Unbekannte hatten ihm nach einem heftigen Streit mit Tritten regelrecht das Gesicht zertrümmert.
Die Fahnder seien „sehr zuversichtlich“, die flüchtigen Täter dingfest machen zu können, sagte ein Polizeisprecher. Tatzeugen konnten wichtige Hinweise zu den beiden gesuchten Männern geben. Videoaufnahmen von der Tat gibt es nicht, weil auf dem S-Bahnhof Schöneweide keine Kameras montiert sind.
Nach Berichten der „Bild“-Zeitung ist der 22-Jährige Bundeswehr-Soldat und war bereits zwei Mal im Kampfeinsatz in Afghanistan. Die Bundespolizei konnte das am Montag auf Nachfrage nicht bestätigen.
Gewaltvorfälle in Berliner S- und U-Bahnen sowie auf Bahnhöfen beunruhigen die Öffentlichkeit seit einiger Zeit sehr. Am Wochenende wurde auch eine junge Frau während einer U-Bahn-Fahrt überfallen. Auf einem U-Bahnhof wurde außerdem ein 19-Jähriger mit Tritten und Schlägen traktiert. Als die Polizei eintraf, leisteten die drei Schläger erheblichen Widerstand. Sie verletzten drei der Beamten leicht an Kopf und Oberkörper, wurden dann aber festgenommen.
Erst am Freitag war unter großer Anteilnahme das 23 Jahre alte Opfer einer tödlichen Hetzjagd beigesetzt worden. Guiseppe M. war am 17. September im U-Bahnhof Kaiserdamm von jungen Männern angegriffen worden. Auf der Flucht rannte er in ein Auto und kam dabei ums Leben.