Hermann Scheer: Kein Minister
Hermann Scheer, der selbst ernannte Sonnenenergie-Papst, wird nicht Wirtschaftsminister in Hessen.
Hermann Scheer, der selbst ernannte Sonnenenergie-Papst, wird nicht Wirtschaftsminister in Hessen.Das ist an sich nicht verwunderlich, da die SPD dazu die Neuwahl im Januar gewinnen muss, was in etwa so wahrscheinlich ist wie sechs Richtige im Lotto - inklusive Superzahl. Doch selbst wenn das politische Wunder einträte: Scheer gehört nicht mal mehr zum Schattenkabinett. Der neue Spitzenkandidat von Andrea Ypsilantis Gnaden, Thorsten Schäfer-Gümbel, hat sich von Scheer getrennt - im gegenseitigen Einvernehmen, wie es heißt. Wahrscheinlicher ist, dass Schäfer-Gümbel sich nicht mit der Personalie Scheer belasten wollte.
Der 64-jährige Bundestagsabgeordnete, der noch einmal so richtig durchstarten und von Hessen aus die Wende hin zu erneuerbaren Energien einleiten wollte, ist auch innerhalb der Landes-SPD höchst umstritten. Sein dozierendes Auftreten provoziert; der rechte Parteiflügel hält den Politik-Ansatz Scheers sogar für gefährlich. Womöglich war das auch der ausschlaggebende Punkt für den "Rebellen" Jürgen Walter, der gerne selbst Wirtschaftsminister geworden wäre, Ypsilanti (und Scheer) in letzter Minute zu stoppen.