Heumarkt: Betonmischer rollen an

Mit einer Zwischendecke soll Flutung vermieden werden. Insgesamt werden etwa 2800 Kubikmeter Beton in die unterirdische Baugrube gepumpt und in der Zwischendecke verarbeitet. 32 Stunden dauert das Betonieren, das am Dienstagabend abgeschlossen sein soll.

Köln. "Was machen die da eigentlich, füllen die denn jetzt mit Eimerchen Beton in die Baustelle", fragt sich einer der vielen Schaulustigen an der U-Bahn-Baustelle am Kölner Heumarkt. Dort sollte am Montag um 10 Uhr mit der Betonierung einer Zwischendecke begonnen werden. Mit ihr will man die Flutung der Baustelle vermeiden und der unterirdischen Haltstelle mehr Stabilität verleihen.

Das ist nötig, weil der steigende Rheinpegel den Grundwasserspiegel in die Höhe treibt und die durch Pfusch instabilen Schutzwände einzudrücken droht.

Mit drei Stunden Verspätung wird erst ab 13 Uhr der Beton in die Baugrube gepumpt. "Wir müssen jede Lieferung genau überprüfen und vor Ort im Labor testen. Die ersten Betonladungen waren leider nicht gut genug. Die Sicherheit hat oberste Priorität", so Horst Köhler von der Firma Dyckerhoff, die den Spezialbeton entwickelt hat und ihn aus den Betonwerken Porz, Pulheim und Wesseling zum Heumarkt bringt.

"Der Beton ist besonders feinkörnig, verläuft sehr gut und verdichtet sich von selbst. Das ergibt eine hohe Stabilität der Decke", erklärt der Betonexperte, während seine Kollegen immer wieder in Eimern Proben nehmen und untersuchen.

Insgesamt werden etwa 2800 Kubikmeter Beton in die unterirdische Baugrube gepumpt und in der Zwischendecke verarbeitet. 32 Stunden dauert das Betonieren, das am Dienstagabend abgeschlossen sein soll.

Durch die Decke würde es erst notwendig, ab einem Grundwasserspiegel von 41,50 statt wie bisher ab 39,50 Meter die Baustelle zu fluten. Ausgehärtet ist die Decke voraussichtlich ab Mittwochabend.

"Im Moment haben wird beim Wetter Glück, da der Rheinpegel nach wie vor nur langsam ansteigt und so auch der Grundwasserspiegel nicht so schnell die kritische Marke erreicht", sagt die zuständige Sprecherin der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB), Gudrun Meyer. Am Montagvormittag lag dieser laut KVB bei 39 Metern.

Um die Baustelle gab es größere Staus wie zum Beispiel auf der Deutzer Brücke in Richtung Innenstadt. Insgesamt müssen die Betonmischer mehr als 400 Mal zum Heumarkt fahren, um das Material zu liefern. Für manchen Zuschauer dürften sie ruhig noch etwas mehr Beton mitbringen: "Das Beste wäre, die Baustelle bis zum Rand zu füllen, dann hätten wir hier endlich Ruhe."