Hippies auf der Suche nach Verwirklichung
TV-Doku: 1970 wagte Konditorei-Spross Armin Heinemann auf Ibiza den Neuanfang.
Düsseldorf. "High sein, frei sein, Spaß muss dabei sein." Mit diesem Slogan zogen ganze Karawanen bundesdeutscher Hippies Ende der 60er Jahre in die Ferne. Ihre Ziele: all’ die Länder und Regionen, in denen sie glaubten, ihren Lebensstil verwirklichen zu können - Marokko, Afghanistan oder auch die Balearen. Einer von denen, die alles hinter sich ließen, war der damals 27-jährige Armin Heinemann. Der Spross der Düsseldorfer Konditorei-Dynastie "flüchtete" 1970 nach Ibiza.
38 Jahre später liefert seine Geschichte zusammen mit anderen Hippie-Biografien den Stoff für eine sehenswerte WDR-Dokumentation. Untermalt mit Hits von Pink Floyd bis zu den Doors liefert Autorin Maren Niemeyer einen lebendigen Einblick in das Leben der Aussteiger. Sie besucht Stationen des legendären "Hippie-Trails" von Deutschland über Marokko und Afghanistan bis nach Indien, interviewt Zeitzeugen aus der Region und die Hippies von damals. Sie verherrlicht aber auch nichts, vergisst nicht die vielen, die ihr Ende in Alkohol- und Drogensucht fanden.
Für Armin Heinemann war Ibiza eine Flucht. Nachdem ihn seine Frau plötzlich verlassen hatte, zog der Architekt mit den beiden kleinen Kindern auf die Insel, ertränkte sein Leid zunächst im Wein und nahm Drogen. Mit der Zeit jedoch fasste er Fuß, kaufte etwas Land zum Bewirtschaften und gründete 1975 das Blumenkleider-Label "Paula’s", das binnen kurzer Zeit weltberühmt wurde. Trotz seines Wohlstands lebt er noch immer ohne Strom und fließendes Wasser.