Hu Jia: Der Mutige
Hu Jia gilt als einer der bekanntesten Menschenrechtsaktivisten in China. Vier Monate vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking wurde er nun zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Gericht hatte ihm unter anderem vorgeworfen, zur Untergrabung des Staates aufgerufen zu haben.
Die Verurteilung dürfte die internationale Kritik an China im Vorfeld der Spiele weiter verschärfen. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International bezeichnete das Urteil als Warnung an andere Aktivisten, Menschenrechtsprobleme öffentlich zu machen.
Der 34-jährige Hu Jia stand schon seit zwei Jahren praktisch unter Hausarrest. Er sammelte unermüdlich Informationen über Fälle von Bürgerrechtlern, schrieb in seinem Internetblog über das Schicksal von HIV-Infizierten, kritisierte die Korruption der kommunistischen Parteikader. Wegen ihres Engagements hatte das US-Magazin "Time" den Bürgerrechtler und seine Frau Zeng Jinyan 2007 zu den 100einflussreichsten Persönlichkeiten des Jahres gezählt. Hu Jia ist erst im November Vater einer Tochter geworden. Als Anhänger des tibetischen Buddhismus ist Hu Jia ein Unterstützer des Dalai Lamas.