Höchstes indonesisches Gericht bestätigt Todesurteil gegen Britin
Jakarta (dpa) - Der höchste indonesische Gerichtshof hat die Todesstrafe gegen eine 56-jährige Britin wegen Drogenschmuggels bestätigt. Ihr Berufungsantrag wurde zurückgewiesen.
Gegen die Frau war im Januar auf Bali die Höchststrafe verhängt worden. Lindsay Sandiford hat 4,8 Kilo Kokain auf die beliebte Ferieninsel geschmuggelt. Ihr Anwalt hatte bereits im zweiten Berufungsverfahren versucht, das Urteil in eine 15-jährige Haftstrafe umzuwandeln. „Das Urteil des Bezirksgerichts war wohl überlegt und daher haben wir die Berufung abgelehnt“, sagte Richter Artidjo Alkotsar am Freitag .
Um der Vollstreckung des Urteils durch ein Erschießungskommando zu entgehen, kann die Britin auf eine Neuüberprüfung des Falls hoffen. Sollte auch dies abgewiesen werden, kann sie einen Gnadengesuch an den Präsidenten richten. Das Kokain wurde im Mai 2012 in Sandifords Gepäck am Flughafen gefunden. Sie besteht darauf, dass sie die Drogen unter Zwang nach Bali brachte, weil das Leben ihres Sohnes bedroht worden sei.
Der Handel mit Drogen wird in Indonesien streng geahndet. Schon der Schmuggel von fünf Gramm oder mehr kann mit dem Tod bestraft werden. Derzeit warten mehr als 110 Menschen im Inselstaat auf die Vollstreckung ihrer Todesstrafe, darunter zahlreiche Ausländer. Einige von ihnen sitzen bereits seit über zehn Jahren im Gefängnis.