Hohlraum am Essener Bahnhof mit Beton gefüllt - Störung dauert an
Beton ist zwar in den Bergbaustollen am Essener Hauptbahnhof gefüllt worden, aber die Erkundungen gehen weiter. Der Bahnverkehr westlich vom Bahnhof rollt weiter in Zeitlupe. Voraussichtlich bis mindestens Freitag, 29. November, komme es im Großraum Essen zu Beeinträchtigungen, erklärte die Bahn.
Essen (dpa) - Bauarbeiter haben den einsturzgefährdeten Bergbaustollen nahe dem Essener Hauptbahnhof mit Baustoff verfüllt. Es seien 220 Kubikmeter Beton in den Hohlraum geflossen, sagte ein Fachmann der Bezirksregierung Arnsberg am Freitag. Inzwischen wurde auf der anderen Seite des Bahndamms mit Probebohrungen begonnen, berichtete Peter Hogrebe, Dezernent für Altbergbau der Bezirksregierung.
Es soll untersucht werden, ob der Stollen komplett gefüllt wurde, oder ob noch weiterer Beton nötig ist. Der Zugverkehr nach Essen war am Freitag weiter eingeschränkt; nur Regional- und S-Bahnen rollten im Schritttempo über die Gleise in den Bahnhof. IC- und ICE-Züge wurden umgeleitet; der Bahnhof war deutlich leerer als an normalen Tagen. Seit Beginn der Störung hatten bis Freitagmorgen nach Angaben der Deutschen Bahn 1014 Züge Verspätung, 355 wurden umgeleitet. Der Bahnverkehr bleibt voraussichtlich noch mindestens eine Woche gestört. Das teilte die Deutsche Bahn am Freitag mit.
Der Bergbaustollen, der die Störungen ausgelöst hatte, stammt etwa aus der Zeit um 1840. Entdeckt wurde er im Zuge der Baufelduntersuchung der neuen NRW-Zentrale der Bahn-Tochter Schenker AG. Inzwischen untersucht dort auch der Kampfmittelräumdienst, der Bomben entschärft, eine Verdachtsfläche. "Das ist Routine", sagte ein Sprecher der Bezirksregierung.