Holger Pfahls: Der Verhaftete
Ludwig-Holger Pfahls hat wieder mit der Justiz zu tun: Am Mittwoch wurde der promovierte Jurist verhaftet. Pfahls soll seinen Gläubigern in betrügerischer Absicht hohe Vermögenswerte verschwiegen und sich als vermögenslos darstellt haben.
Der 68-Jährige machte vor seinen kriminellen Verstrickungen eine politische Bilderbuchkarriere. Er gilt als Ziehsohn von Bayerns früherem Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß (CSU). Zwischen 1978 und 1987 stieg er vom persönlichen Referenten des Ministerpräsidenten zum beamteten Staatssekretär im Verteidigungsministerium auf.
Ein Jahr nach einem dubiosen Panzergeschäft unter Pfahls und dem Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber wurde Pfahls 1992 „auf eigenen Wunsch“ in den Ruhestand versetzt. 1999 geriet er in die Schlagzeilen, als man ihm vorwarf, als Staatssekretär im Zusammenhang mit einer Panzerlieferung an Saudi-Arabien von Schreiber Schmiergeld angenommen zu haben. Dem Haftbefehl entzog sich der zweifache Vater durch Flucht. Fünf Jahre später wurde er in Paris festgenommen und an Deutschland ausgeliefert. Dort wurde er zu zwei Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt.