IjadAllawi: Der Hartnäckige
IjadAllawi (64) scheut keine schwierigen Aufgaben. Er war Chef der ersten irakischen Regierung nach dem Sturz von Saddam Hussein, die mit konfessionellen Streitigkeiten und Terroranschlägen zu kämpfen hatte.
Nun steht der Schiit wieder vor einer großen Herausforderung: Nachdem sein Wahlbündnis die Parlamentswahl knapp gewonnen hat, sucht er nach Verbündeten, um wieder Ministerpräsident zu werden.
Allerdings muss er mit dem erbitterten Widerstand des amtierenden Regierungschefs Nuri el Maliki fertig werden. Denn Allawis Rivale erkennt das Wahlergebnis nicht an. Die Regierungsbildung könnte nach Einschätzung von Experten Monate dauern.
Allawi trat während seines Medizinstudiums Ende der 60er Jahre der Baath-Partei von Saddam Hussein bei. 1971 verließ der liberale Schiit sein Land und ging nach Beirut und London. 1975 trat Allawi aus der Baath-Partei aus und wandte sich der Oppositionsbewegung zu. Ein paar Jahre später überlebte er im Londoner Exil schwer verletzt ein Attentat. Schließlich gründete er ein Netzwerk von Oppositionellen, um für den Sturz von Saddam Hussein zu kämpfen.