Im Japaner durch Big Apple
Die Zeit der rollenden Spritfresser ist vorbei. Die alten Taxis von Ford und Chevrolet werden ausgemustert, Ersatz kommt von Nissan.
New York. Was wäre New York ohne seine gelben Taxen. Sie gehören zur Stadt wie die Freiheitsstatue. Mehr als 13 000 der Wagen bevölkern die Straßen der Metropole. Bis in die 1980er Jahre waren es zumeist die rundlichen Checker Cabs. Nach der Pleite der Herstellerfirma folgten langgestreckte Limousinen vom Schlage eines Chevrolet Caprice. Seit 2001 ist das meistgefahrene Modell der nicht minder kleine Ford Crown Victoria.
Doch die Zeit der spritdurstigen amerikanischen Straßenkreuzer ist abgelaufen. Das New Yorker Taxi der Zukunft ist ein japanischer Van, der in einer mexikanischen Fabrik vom Band läuft. „Es wird das sicherste und bequemste Taxi, das die Stadt jemals gesehen hat“, versprach Bürgermeister Michael Bloomberg. Die New Yorker konnten ihr neues Taxi bis Montag der örtlichen Autoshow in Augenschein nehmen. Es hört auf den wenig klangvollen Namen NV200.
Dafür punktet es dank riesigem Glasdach mit freier Sicht. „Damit können die Passagiere mehr von der Skyline genießen“, freut sich Bloomberg. Der Bürgermeister lobt auch das standardmäßige Navigationssystem. „Damit sind die Zeiten vorbei, in denen der Taxifahrer konfus umherfährt.“
Die ersten Nissan-Vans gehen im Oktober 2013 in Dienst. 2017 könnte eine Elektroversion folgen. Bis 2018 sollen sie dann alle anderen Taximodelle abgelöst haben, die momentan noch auf New Yorks Straßen fahren. Das sind neben dem wegen seiner Robustheit und seines Platzangebots geschätzten Straßenkreuzers Ford Crown Victoria vor allem die kleinen Hybrid-Geländewagen Ford Escape sowie die behindertengerechten Minivans Toyota Sienna. Insgesamt sind derzeit mehr als ein Dutzend Typen von der Taxikommission zugelassen.
Für Nissan ist es ein Prestigeerfolg, dass sie das neue New Yorker Taxi liefern. Der japanische Hersteller will seinen derzeit rund neunprozentigen Marktanteil ausbauen. Konzernchef Ghosn sieht mit dem neuen Taxi nichts weniger als „eine neue Ära der städtischen Fortbewegung“ anbrechen. Bürgermeister Bloomberg zeigt sich immerhin überzeugt, „dass das Fahrzeug eine neue Ikone von New York City wird“.