Im Rheinland bebt die Erde

Die Stöße erfassen auch weite Teile von NRW.

Koblenz. Ein Erdbeben bei Koblenz hat am Montag viele Menschen sogar am Niederrhein und im Ruhrgebiet aufgeschreckt. „Bei uns hat der Holzfußboden vibriert“, so Britta Siebke-Holzapfel aus Düsseldorf. Das Beben hatte die Stärke 4,4, wie das hessische Landesamt für Geologie in Wiesbaden berichtete. Über Schäden oder gar Verletzte durch die mehrere Sekunden dauernden Stöße um 13.43 Uhr wurde am Montag nichts bekannt. Nur kurz darauf um 13.50 Uhr gab es ein Nachbeben der Stärke 2,8.

„Es war eher ein Erdstoß als ein Beben“, erzählte eine Lehrerin aus Bad Camberg. „Es war sofort sehr heftig.“ Dazu sei ein dumpfer Ton zu hören gewesen. „Der Schrank hat gewackelt und die Gläser darin.“ In allen betroffenen Regionen berichtete die Polizei von vielen Notrufen beunruhigter Menschen.

Das Epizentrum lag im rheinland-pfälzischen Rhein-Lahn-Kreis. Der Ursprung lag in fünf bis zehn Kilometern Tiefe. Die Ausläufer erfassten auch weite Teile Nordrhein-Westfalens, teilte der Sprecher des Geologischen Dienstes, Ludger Krahn, mit. „Das Beben ist für Mitteleuropa relativ stark“, sagte Krahn. Trotzdem seien Gebäudeschäden unwahrscheinlich.

Auch in Mittelhessen waren die Stöße zu spüren. In Marburg wackelten Türen und Schränke. „Das Haus hat etwas vibriert. Ich bin gar nicht darauf gekommen, dass das ein Erdbeben sein könnte. Ich dachte, in der Wohnung unter mir bohren Handwerker gerade ein Loch in die Wand“, berichtete eine Augenzeugin.

Nach Angaben vom Landesamt für Geologie und Bergbau in Mainz hatte es bereits am Sonntagabend gegen 21.19 Uhr ein erstes Beben der Stärke 1,4 gegeben, dessen Epizentrum demnach bei Nassau lag.