Im Solarflugzeug einmal um die Welt

Vor der Weltumrundung testet der Schweizer Luftfahrtpionier Bertrand Piccard seine Ökomaschine mit dem ersten Interkontinentalflug nach Afrika.

Bern/Madrid (dpa). Das Schweizer Solarflugzeug „Solar Impulse“ ist nach seinem ersten Flug innerhalb Europas nun nach Afrika aufgebrochen. Die Ökomaschine des Schweizer Luftfahrtpioniers Bertrand Piccard startete am Donnerstagmorgen vom Flugfeld Payerne (Schweizer Kanton Waadt) mit dem Piloten André Borschberg an Bord, teilte die Initiative „Solar Impulse“ mit.

Der Sonnenflieger werde in der Nacht zum Freitag in Madrid auf dem Flughafen Barajas zu einer Zwischenlandung erwartet. Von der spanischen Hauptstadt aus werde das Flugzeug - sofern das Wetter mitspielt - voraussichtlich am Pfingstmontag nach Rabat in Marokko starten.

Der Flug nach Marokko ist für den innovativen Flieger, der allein mit Solarenergie betrieben wird, der bislang längste. Die Tragflächen haben eine Spannweite von 63,40 Meter, was etwa der eines vierstrahligen Airbus A340 entspricht. Die Maschine wiegt aber nur 1,6 Tonnen, so viel wie ein Mittelklassewagen. Unterstützt wird die schweizerische Initiative auch von dem deutschen Unternehmen Bayer MaterialScience. Es steuerte das technische Know-how und Hightech-Polymerwerkstoffe für die energiesparende Leichtbau-Konstruktion bei.

Nach dem ersten internationalen Flug von Solar Impulse von der Schweiz nach Belgien und Frankreich im vergangenen Jahr soll der insgesamt 48 Stunden lange Afrika-Flug als weiterer Test vor der geplanten Weltumrundung dienen. Die Maschine muss auf der 2500 Kilometer langen Route die Pyrenäen und das Mittelmeer überqueren. Von Madrid aus will dann Piccard selbst die Maschine steuern.

Die Reise wurde mit dem Start der Arbeiten an dem weltweit größten Solarkraftwerk in der Region Ouarzazate in Marokko koordiniert. Dort sollen Piccard und Borschberg von der marokkanischen Agentur für Solarenergie (MASEN) begrüßt werden. Der Ökoflieger von Piccard war am 14. Juni 2011 von Payerne zunächst nach Brüssel geflogen. Der Weiterflug nach Paris-Le-Bourget gelang wegen schlechten Wetters erst im zweiten Anlauf.