In London explodieren die Kosten für Olympia
Für die Verdoppelung des Personals fallen 2,4 Milliarden Euro mehr an. Und das ist nicht der einzige Posten.
London. Für das massive Sicherheitsaufgebot zu den Olympischen Spielen müssen britische Steuerzahler tiefer in die Tasche greifen. Um 2,4 Milliarden Euro verteuert sich das Ereignis, monieren Abgeordnete im Unterhaus die löchrige Budgetplanung.
Kurz nachdem London 2005 den Zuschlag für die Spiele erhalten hatte, sprengten Selbstmordattentäter Busse und U-Bahnstationen in die Luft. 52 Menschen starben. Vergessen hat das in London niemand. Wie schnell die Polizei die Kontrolle verlieren kann, haben im Herbst 2011 außerdem Randalierer bewiesen, die fußläufig zum Olympischen Park ungehindert plündern und Feuer legen konnten. Im Dezember kündigte die Regierung daher an, die Zahl der Sicherheitskräfte (Foto) von 10 000 auf 23 700 zu verdoppeln. Von 9,3 Milliarden Pfund sei der Gesamtaufwand für Olympia nun auf elf Milliarden Pfund (13 Milliarden Euro) gestiegen.
„Die Planung war nur eine Pi-mal-Daumen-Schätzung“, kritisiert Margaret Hodge, Vorsitzende des parlamentarischen Budgetausschusses. Die Regierung weist die Vorwürfe zurück. Weil es Notfallbudgets gebe und das Olympische Dorf nach den Spielen in Wohnungen umgewandelt und verkauft werden würde, kämen auf die Steuerzahler keine Zusatzkosten hinzu.
Der Zoff ums Geld hat aber gerade erst begonnen. So fordern 18 000 Londoner U-Bahn-Mitarbeiter für ihren Mehreinsatz während der Spiele 1000 Euro mehr Lohn. Ansonsten drohen sie mit Streiks während der Veranstaltungswochen. Auch Zug- und S-Bahnfahrer haben bereits dreistellige Sonderzahlungen ausgehandelt. Die U-Bahn wird an den 17 Wettkampftagen drei Millionen Passagiere zusätzlich befördern müssen.