Ingolstadt: Geiselnehmer lässt dritten Bürgermeister frei
Ingolstadt. Ein Unbekannter hat am Morgen im Rathaus der Stadt mehrere Geiseln in seine Gewalt genommen. Darunter war zeitweise auch der dritte Bürgermeister der Stadt, Sepp Mißlbeck.
Inzwischen ist er wieder frei.
Angaben darüber, wie der Kommunalpolitiker gerettet wurde oder ob er freigelassen wurde, machte die Polizei zunächst nicht. In der Gewalt des 24-jährigen Geiselnehmers seien weiterhin eine Frau und ein Mann. Beiden gehe es soweit gut, erklärte ein Polizeisprecher.
Bei der Frau soll es sich um die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung handeln, die seit längerer Zeit von dem Geiselnehmer verfolgt wird. Dieser ist nach Angaben der Einsatzkräfte in der Vergangenheit als Stalker aufgetreten und hat im Rathaus deswegen Hausverbot.
Ein Sprecher des Ingolstädter Polizeipräsidiums teilte mit, dass der Täter nach eigenen Angaben bewaffnet sei, und zunächst keine Forderungen gestellt habe. Nähere Erkenntnisse über die Waffe gebe es bisher nicht. Laut Polizei soll der Mann mindestens eine weitere Person in seiner Gewalt haben. Derzeit werde versucht, die Geiselnahme unblutig zu beenden.
Kanzlerin Merkel und Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer sagten eine für den späten Nachhmittag vor dem Rathaus geplante Wahlkampfveranstaltung der CSU ab. Einen Zusammenhang zwischen der Geiselnahme und dem Auftritt der Kanzlerin sieht die Polizei allerdings nicht. WZ