Hightech-Stoffe Innovationen bis in die letzte Faser

Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung - dieses Bonmot musste sich bestimmt jeder schon einmal anhören, wenn man sich über den Nieselregen oder die Kälte beschwert hat. Tatsächlich ist an dem bekannten Spruch vieles Wahres dran.

Foto: Unsplash, Fotograf Matt Palmer

Schließlich gibt es eigentlich seit Menschengedenken die passenden Stoffe und die Kleidung, um sich gegen die Witterung zu schützen. Zumeist hat man leider selten das Passende dabei.

Das beste Beispiel für die Wichtigkeit der richtigen Kleidung ergibt sich, wenn man die Koffer für den Urlaub packt. Wird es regnen, kommt eine Hitzewelle oder ist eine anstrengende Wanderung geplant? Schon nach kurzer Zeit stellt so mancher fest, dass der Koffer zu klein ist, weil man kleidungstechnisch für alle Eventualitäten gewappnet sein möchte.

Der modische Pullover oder die Strickjacke, die einem an langen Sommerabenden vor der nächtlichen Kälte schützt, darf natürlich auch nicht fehlen. Doch wie wäre es mit Kleidung, die kaum Platz wegnimmt oder sogar in der Lage ist, sich den Temperaturen oder der Witterung anzupassen? Bislang war es eher so, dass wärmende Kleidung eher mit dicken und groben Materialien in Verbindung gebracht wurde. Natürlich sind moderne und funktionale Stoffe, die diesem Vorurteil entgegenwirken, schon lange auf dem Markt. Leider zeichnen sich die Schnitte, die man mit diesen neuartigen Stoffen in Verbindung bringt, eher sportlich und weniger elegant und alltagstauglich.

Im Sommer einen kühlen Kopf bewahren - im Winter elegant auftreten

Mit sich schnell verändernden klimatischen Bedingungen haben viele Hersteller mittlerweile erkannt, dass es an der Zeit ist, die Innovationen aus der Stoffherstellung auch bei anderen Kollektionen und Schnitten anzuwenden. Gerade Personen, die aufgrund ihres Berufs an eine bestimmte Kleiderordnung gebunden sind, wünschen sich manchmal, dass das Sakko oder der Hosenanzug etwas leichter und luftiger wären. In den Wintermonaten sehnen sich Mitarbeiter im Außendienst, aber auch Sportler und Menschen, die sich auch an kalten Tagen den täglichen Spaziergang nicht nehmen lassen, nach dünnerer Kleidung, die nichts an ihrer wärmenden Funktion einbüßt und ein Mehr an Bewegungsfreiheit bietet.

Ein Aspekt aus der Branche, der bei Kunden und auch der Politik gerne wahrgenommen wird, ist der, dass sich die neuen und innovativen Fasern sehr wohl auf nachhaltige Art und Weise produzieren lassen. Das könnte ein Ende für das Vorurteil haben, wonach Hightech-Stoffe ausschließlich aus synthetischen Fasern, gewonnen aus Erdölnebenprodukten, bestehen.

Die modernen Stoffe, die nachhaltig produzierbar sind, haben ein erhebliches wirtschaftliches Potenzial und lassen sich zudem beinahe vollständig verwerten oder recyceln. Das ist das richtige Signal an die Branche, die sich durch die sogenannte Fast Fashion eher durch enorme Mengen an Abfall und die Vergeudung von Rohstoffen einen Namen macht.

In Zukunft wird es mit den bahnbrechenden Stoffen nochmals deutlich besser als das heute schon der Fall ist, gelingen, modische Kleidung angenehmer denn je zu machen. Winterjacken werden dünner und Kleidung, die für eine erfrischende Luftzirkulation auf der Haut sorgt, wird so elegant werden, dass kein Unterschied mehr zu klassischen Stoffen wahrnehmbar sein wird.

Fortan beziehen sich modische Trends weniger auf den Schnitt als vielmehr auf die Materialien, die Verwendung finden. Das hat das Potenzial, zu einer längst überfälligen modischen Revolution zu werden. Kleidung hat somit wieder die Chance, etwas von seinem wahren Wert zurückzuerlangen.